OP-Management up2date 2021; 1(04): 359-374
DOI: 10.1055/a-1584-4668
IT, Technik und Digitalisierung im OP

Digitales OP-Ressourcenmanagement

Mirco Vitr
,
Daniel Behnen

Nicht nur aufgrund des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) sind Gesundheitseinrichtungen gezwungen, sich mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. Dieser Beitrag stellt mit Fokus auf OP-Versorgung Anforderungen an die Digitalisierung vor und beleuchtet Lösungsansätze, um zu durchgängigen, effizienten Prozessen zu kommen. Durch Vernetzung werden Fachkräfte entlastet, Organisationsaufgaben vereinfacht und Telefonate sowie Mehrfacheingaben vermieden.

Kernaussagen
  • Ab dem 1.1.2025 drohen Krankenhäusern Abschläge bei den Erlösen, wenn bis dahin die im KHZG genannten digitalen Dienste nicht umgesetzt wurden.

  • In vielen Einrichtungen sind heute noch Einzelsysteme im Einsatz, die Datensilos darstellen. Schnittstellen und eine Interoperabilität der Systeme sind wichtig, um Prozesse effizienter und weniger fehleranfällig zu gestalten.

  • Durch die Vernetzung der an OP-Planung und -Steuerung beteiligte Systeme werden Medienbrüche vermieden. Zudem können Ressourcenprobleme frühzeitig erkannt und gegengensteuert werden.

  • Die Kennzeichnung von Medizinprodukten ist derzeit nicht einheitlich. Daher muss der Anwender die für die Dokumentation relevanten Informationen erkennen und je nach Lösung in der richtigen Reihenfolge scannen bzw. eingeben.

  • Da Digitalisierungsprojekte häufig mit Prozessveränderungen einhergehen, sind im Sinne eines Change-Managements alle betroffenen Personen aus allen relevanten Bereichen frühzeitig zu beteiligen und mitzunehmen.

  • Größere Digitalisierungsprojekte erfordern ein erfahrenes Projektmanagement. Verantwortliche im Haus sollten neben ihrem Tagesgeschäft noch ausreichend Zeit für das Projekt haben.

  • Die Bedeutung der Qualität und der Aufwand für die Pflege von Stammdaten sollten nicht unterschätzt und bei der Projektplanung berücksichtigt werden.

  • Die Verfügbarkeit einer detaillierten Datenbasis und Dokumentation bildet die Grundlage dafür, dass teil- bzw. vollautomatisierte Entscheidungsunterstützungssysteme implementiert werden können.



Publication History

Article published online:
03 December 2021

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