Die Wirbelsäule 2023; 7(01): 2-3
DOI: 10.1055/a-1519-7979
Editorial

Die Jahrestagung der DWG 2022 in Berlin

P. Vajkoczy
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Prof. Dr. med. P. Vajkoczy

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Jahrestagung der DWG 2022 stand ganz im Zeichen der Forschung & Innovation.

Der Jahreskongress fand erstmals von Mittwoch bis Freitag statt. Die positive Resonanz von Teilnehmenden und Industrie war überwältigend, alle sprachen sich für eine Fortführung aus. Vorteile waren, dass der stiefmütterlich behandelte Samstag unseres Jahreskongresses wegfiel und dass zum Beispiel die „Best of“ Vortragspräsentationen eine größere Aufmerksamkeit erlangt hatten. Man hat diesen Schub aber auch z. B. auf dem Treffen des Jungen Forums gesehen. Während sich hier in den letzten Jahren immer 20–30 Mitglieder zu der Samstagsmorgensitzung verirrt hatten, war diese Sitzung am Mittwoch mit mehr als 120 Mitgliedern im positiven Sinne überbelegt. Auf der anderen Seite war auch die Industrie von dieser Änderung positiv angetan, da sich zahlreiche organisatorische Vorteile ergaben.

Die Teilnehmerzahl war mehr als erfreulich. Zwar war es kein „Rekordkongress“, aber eine Gesamtteilnehmerzahl von über 2500 hat die Stärke und Resilienz unserer Gesellschaft in der Post-Pandemiezeit widergespiegelt. Das Interesse und die Disziplin, am wissenschaftlichen Programm teilzunehmen waren bemerkenswert, zu manchen Sitzungen war das 1800-Sitzplatz-Plenum bis auf den letzten Platz ausgefüllt und weitere Teilnehmende säumten die Gänge. Die Qualität der wissenschaftlichen Beiträge war extrem hoch und spiegelte den Trend der letzten Jahre wieder. Hier trägt die konsequente und kritische Arbeit unserer Programmkommission nun Früchte.

Unsere renommierten Keynote Redner haben ausnahmslos einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Chris Ames (San Francisco) hat über seine derzeitigen Big Data Projekte gesprochen, Micheal Fehlings (Toronto) berichtete über aktuelle und innovative Ansätze zur Therapie des Rückenmarkstraums und Wilco Peul (Leiden) legte seine Vision von der zukünftigen epidemiologischen Forschung in der Wirbelsäulenmedizin dar. Unsere Spezialgäste jenseits der Wirbelsäulenmedizin, der Tennisspieler Micheal Stich und der Sternekoch Tim Raue, haben uns alle begeistert durch Ihre Rhetorik und Ihren scharfen, klugen Sinn. Viele Ihrer Messages lassen sich auf unser Fach und unsere beruflichen Aktivitäten übertragen, so dass jede und jeder sicher ein paar Inspirationen mit nach Hause genommen hat.

Die in Münster eingeführten Sitzungen „DWG meets DGOU“ und „DWG meets DGNC“ wurden mit den Themen Spinales Trauma und Spinale Onkologie fortgeführt. Dieses neue Format hat sich aus meiner Sicht bewährt, um den Kontakt und den Austausch mit der DGNC und der DGOU weiter zu pflegen und zu intensivieren. Wir haben die Kooperationen mit unserem Referat Wirbelsäule zudem auch auf die Berufsverbände BDNC und BDOU erweitert und hier eine interessante Sitzung zur Sektorenübergreifenden Versorgung erleben dürfen.

Begeistert haben mich auch die zahlreichen Maßnahmen, mit denen wir die Attraktivität unserer Gesellschaft für die jungen Mitglieder erhöhen wollten und die alle ein Erfolg waren. Zum einen waren dies die Social Media Aktivitäten auf Twitter und Instagram sowie unsere Live-Streams auf Youtube. Mein besonderer Dank gilt hier dem neu gegründeten DWG Social Media-Team. Zum zweiten hat die Ad hoc Kommission „Spine Science“ wieder großartige Fortschritte Ihrer Arbeit präsentieren können. Bereits jetzt erscheint die wissenschaftliche Zukunft unserer Gesellschaft klarer umrissen und besser greifbar.

Schließlich kann ich mit Stolz auf den Vorstand und die Registerkommission verweisen, mit denen es gelungen ist, das produktive Ringen um unser zukünftiges Wirbelsäulenregister zu einem positiven Ende zu bringen. Das ist sicher ein Meilenstein für die DWG und ich bin beeindruckt mit welcher Leidenschaft und mit welchem Verantwortungsbewusstsein das Team hier die Grundsteine für die Registerzukunft der DWG in den letzten Wochen gelegt hat.

Zum Abschluss bleibt mir nur mich bei allen zu bedanken, die mich das letzte Jahr begleitet und an die Hand genommen haben, und mich unterstützt haben, unsere Visionen und manchmal unkonventionellen Ideen dynamisch umzusetzen. Hierzu zählen der Vorstand, die Programmkommission, der Kongressorganisator Conventus, die DWG-Geschäftsstelle und alle Mitglieder, die sich aktiv in unseren Jahreskongress eingebracht haben, und diesen zu einem unvergesslichen Erlebnis für mich und hoffentlich auch für Sie gemacht haben.

Prof. Dr. med. P. Vajkoczy



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Article published online:
27 February 2023

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