Pädiatrie up2date 2022; 17(03): 217-233
DOI: 10.1055/a-1379-2685
Gastroenterologie

Abklärung erhöhter Aminotransferasen (ALT und AST) im Kindesalter

Elisabeth Klucker
,
Eberhard Lurz

Die Leber ist ein einzigartiges Organ, das von der V. portae und der A. hepatica versorgt wird. Daraus ergeben sich Besonderheiten, die unterschiedlichen Einfluss auf einen möglichen Leberschaden nehmen. Erhöhte „Transaminasen“ müssen dementsprechend im klinischen Kontext interpretiert werden. Dieser Beitrag soll hierfür eine Hilfestellung leisten, Muster frühzeitig zu erkennen und dringlich zu behandelnden Erkrankungen schnell entgegenzuwirken.

Kernaussagen
  • Erhöht gemessene Leberenzyme sollten rational und abhängig von den klinischen Symptomem abgeklärt werden.

  • Erhöhte Leberenzyme sind Zeichen eines hepatozytären Schadens, sodass zusätzlich die INR zur Beurteilung der Lebersynthese gemessen werden sollte.

  • Bei einem Ikterus prolongatus sollte spätestens in der 3.–4. Lebenswoche eine Bestimmung des gesamten und direkten Bilirubins durchgeführt werden.

  • Eine normal gemessene gGT bei Ikterus prolongatus und erhöhten Leberenzymen ist hinweisend auf eine Progressive Intrahepatische Cholestase Erkrankung.

  • Erhöhte Leberenzyme sollten anhand eines definierten Algorithmus inklusive Bestimmung der Lebersynthese abgeklärt werden, um seltene Differenzialdiagnosen nicht zu übersehen.



Publication History

Article published online:
10 September 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany