TumorDiagnostik & Therapie 2021; 42(03): 176-184
DOI: 10.1055/a-1352-0144
Schwerpunkt Leukämien

JAK-Inhibitoren für die Behandlung hämatoonkologischer Erkrankungen

Torsten Steinbrunn
,
Josip Zovko
,
Sabrina Kraus
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Einleitung

Der deregulierte und aktivierte Janus kinase (JAK)-signal transducer and activator of transcription (STAT)-Signalweg spielt nicht nur eine Schlüsselrolle in der Pathogenese von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis (RA), systemischem Lupus erythematodes, chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und Vaskulitiden [1], sondern ist auch ein wesentlicher Treiber für die myeloproliferativen Neoplasien (MPN), speziell der Polycythaemia vera (PV), der essentiellen Thrombozythämie (ET) und der primären sowie sekundären (post-PV- und post-ET-) Myelofibrose (MF) [2]. Zudem wird die inflammatorische Aktivität der Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (allo-HSCT) zu einem überwiegenden Teil über den JAK-STAT-Signalweg vermittelt [3]. Durch pharmakologische Hemmung der JAK-Proteine lässt sich die Aktivität dieses Signalwegs herabregulieren, sodass sowohl die genannten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen als auch die hämatoonkologischen Entitäten wirksam therapiert werden können. Für die rheumatologische Indikation RA sind in Europa die JAK-Inhibitoren Baricitinib, Upadacitinib und Tofacitinib zugelassen, letzteres zudem bei Colitis ulcerosa und Psoriasis-Arthritis [4]. Die Zulassung für Filgotinib wird darüber hinaus in Kürze erwartet.



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Article published online:
07 April 2021

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