Dialyse aktuell 2021; 25(02): 62-67
DOI: 10.1055/a-1293-4097
Schwerpunkt
Nephrologie

Bestimmung der GFR: messen oder schätzen?

Ein Abriss über die Methoden zur Messung und die Formeln zur Berechnung der GFR
Anja Schork
1   Medizinische Klinik IV, Sektion Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Universitätsklinikum Tübingen
› Author Affiliations

ZUSAMMENFASSUNG

Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) kann als Clearance von Substanzen, die glomerulär filtriert, jedoch tubulär möglichst wenig sezerniert oder rückresorbiert werden (z. B. Kreatinin (endogen) bzw. Inulin, Iohexol, Iothalamat (exogen)), anhand der Konzentration im Serum und im Sammelurin gemessen werden. Alternativ kann die GFR anhand der Serumkonzentrationen von verabreichten Filtrationsmarkern in zeitlich versetzten Blutabnahmen oder im Rahmen von bildgebenden Verfahren gemessen werden. Klassische endogene Biomarker zur Einschätzung der Nierenfunktion im Serum sind Kreatinin, Harnstoff (der helfen kann, das Urämierisiko einzuschätzen), und Cystatin C, das weniger von der Muskelmasse abhängig, jedoch teurer zu bestimmen ist als Kreatinin. Zunehmend genauere Formeln zur Schätzung der Clearance bzw. der GFR aus der Serumkonzentration von Kreatinin oder Cystatin C wurden entwickelt: 1976 die Formel nach Cockcroft und Gault, 1999 die MDRD-Formel bzw. 2006 die vereinfachte MDRD-Formel und zuletzt 2009 die CKD-EPI-Formeln.



Publication History

Article published online:
17 March 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany