Dialyse aktuell 2020; 24(10): 404-405
DOI: 10.1055/a-1190-8551
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Fakten und Zahlen 2020

Anämie, Eisenmangel und Herzinsuffizienz
Patrick Biggar

In der Einleitung ihres Reviews gehen die Autoren darauf ein, dass sich bei der Anwendung der WHO-Kriterien für Anämie, nämlich ein Hämoglobinwert von unter 13,0 g/dl bei Männern und von unter 12,0 g/dl bei Frauen, eine der häufigsten Assoziationen mit sowohl akuter als auch chronischer Herzinsuffizienz sowie auch mit Mortalität ergibt. Der Anämie wiederum liegt u. a. häufig ein Eisenmangel zugrunde, wobei dieser z. B. in Indien vorwiegend alimentär sowie durch Würmer bedingt ist, auch wenn andere Ursachen für eine Herzinsuffizienz ausgeschlossen werden müssen. Ferner zeigt sich ein physiologischer Eisenmangel beim Kleinkind, während der Schwangerschaft, beim Stillen und im Rahmen der Menstruation sowie im Alter. Darüber hinaus müssen andere Ursachen für einen Eisenmangel ausgeschlossen werden, wie z. B. gastrointestinale Malignome, die bei 10 % der Patienten vorliegen können, die sich einer endoskopischen Untersuchung unterziehen. Andere Ätiologien wie chronische Nierenerkrankung, chronisch-inflammatorische Erkrankungen und Krebs wurden identifiziert, die jede für sich einer korrektiven Therapie bedürfen. Zudem können schlechte Ernährung und Ödeme mit einer verminderten enteralen Resorption zu einer Herzinsuffizienz beitragen, schließlich mit Entwicklung einer kardialen Kachexie und Hypalbuminämie, welche als prognostisch ungünstiger Prädiktor gilt. Es bestand in einer kanadischen Studie bei immerhin jedem Fünften der Teilnehmer mit Anämie ein Eisenmangel.



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Article published online:
17 December 2020

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