Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(02): 130-131
DOI: 10.1055/a-0940-6246
Aktuell
Chronische Wunden
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unterdrucktherapie zur Verminderung von Komplikationen nach inguinaler Inzision

Further Information

Publication History

Publication Date:
09 July 2019 (online)

Die Inzidenz von chirurgischen Komplikationen nach inguinalen gefäßchirurgischen Eingriffen reicht nach Literaturangaben von 17 % bis 44 %. Risikofaktoren sind Adipositas, Reoperation, Notfalleingriff, Verwendung von Prothesen, Diabetes mellitus, Nierenversagen und schlechter Ernährungszustand. Die Konsequenzen der genannten Komplikationen können vernichtend sein, bis hin zum Versagen der vaskulären Intervention, Sepsis, Extremitätenverlust oder Tod.

Fazit

Die Autoren kommen auf Basis der vorhandenen Literatur und der von ihnen durchgeführten randomisierten kontrollierten Studie zu dem Schluss, dass die Anwendung der Unterdrucktherapie bei primär verschlossenen Inzisionen die Inzidenz von Wundkomplikationen zu reduzieren scheint. Dies gilt insbesondere für Patienten mit hohem Risiko. Des Weiteren zeigte sich, dass Krankenhauskosten gesenkt werden können, insbesondere durch eine verminderte Reoperations- und Wiederaufnahmerate. Die Autoren folgern, dass die Anwendung der Unterdrucktherapie in der Routine für alle inguinalen Inzisionen bei Hoch-Risiko-Patienten empfohlen werden kann, auch wenn ihre Studie dadurch limitiert ist, dass nach 80 % der randomisierten Patienten die Rekrutierung gestoppt wurde, obwohl die Poweranalyse eine höhere Fallzahl vorgeschlagen hatte.