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DOI: 10.1055/a-0919-8288
Kopfschmerz im Notfall einschätzen
Assess Headaches in an EmergencyPublication History
Publication Date:
04 December 2019 (online)
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Zusammenfassung
Kopfschmerz ist eine Erfahrung, die viele Menschen in ihrem Leben machen, aber nicht jeder Kopfschmerz ist auch gefährlich und bedarf einer intensiven Diagnostik und Therapie. Dieser Artikel stellt dar, welche Kopfschmerzarten gefährlich sind und daher sofort erkannt und behandelt werden sollten. Zusätzlich wird ein pragmatisches therapeutisches Vorgehen in der Notfallsituation vorgeschlagen.
Abstract
Headache is an experience that many people make in their lives, but not every headache is dangerous and requires intensive diagnosis and therapy. This article shows which types of headache are dangerous and should therefore be immediately recognized and treated. In addition, a pragmatic therapeutic approach in the emergency situation is given.
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Es werden primäre und sekundäre Kopfschmerzen unterschieden, wobei die sekundären Kopfschmerzen Symptom einer anderen Erkrankung sind.
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Das erstmalige Auftreten von Kopfschmerzen, vor allem nach dem 50. Lebensjahr, ist verdächtig für einen sekundären Kopfschmerz.
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Jedes unerklärte neurologische Defizit und jedes unerklärte enzephalopathische Bild in Kombination mit Kopfschmerzen gilt als abklärungsbedürftig.
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Auch bei einer Ischämie kann es zu Kopfschmerzen kommen. Bei einer Ischämie der A. cerebri posterior zeigt der Patient Kopfschmerzen und eine homonyme Hemianopsie.
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Bei Kopfschmerzen und hypertensiver Entgleisung sollte eine Blutdrucksenkung ohne weitere Diagnostik nur erfolgen, wenn kein neurologisches Defizit vorliegt.
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Häufig besteht die Indikation zur kraniellen Bildgebung, jedoch muss abhängig von der Verdachtsdiagnose die richtige Methode gewählt werden.
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Es sollte zeitnah mit einer Schmerztherapie begonnen werden, jedoch schließt ein Ansprechen auf die Schmerztherapie einen sekundären Kopfschmerz nicht aus.
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Bei einer aneurysmatischen SAB sollten unbedingt eine strenge Blutdruckeinstellung und eine rasche neurochirurgische oder neuroradiologische Versorgung erfolgen.
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Bei Verdacht auf eine bakterielle Meningitis sollte eine Verzögerung der Antibiotikagabe um > 3 Stunden nach Krankenhausaufnahme unbedingt vermieden werden.
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Bei gesichertem Meningokokkennachweis ist es sinnvoll, möglichst schnell eine Prophylaxe durchzuführen.