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DOI: 10.1055/a-0877-2248
False Memory: Die Fehlbarkeit von Gedächtnisleistungen in Gerichtsprozessen


Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit den Leistungen und Limitierungen des menschlichen Gedächtnisses, die je nach Kontext auch Konsequenzen nach sich ziehen. Die vorliegende Arbeit beschreibt Gedächtnisprozesse, ihre Fehlbarkeit und Beeinflussbarkeit sowie mögliche Konsequenzen im rechtlichen Rahmen. Ein Fokus liegt auf der Aussagepsychologie und False Memory. Zur Illustration dienen verschiedene Studienergebnisse und Forschungsparadigmen.
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Das theoretische Wissen zu Gedächtnis- und Aussagepsychologie und dem Phänomen der „False Memories“ hat große praktische Relevanz.
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Das Wissen um die Plastizität des menschlichen Gedächtnisses ermöglicht es, Auffälligkeiten bzw. Fehler zu identifizieren.
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In der Praxis zeigt sich häufiger, dass bei im Rechtssystem tätigen Professionen (Polizei, Juristen, Laienrichter) laienhafte und naive Vorstellungen von Gedächtnisfunktionen und Leistungen gegeben sind, die den Ergebnissen der Gedächtnisforschung widersprechen.
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Im Hergang der Aussageerhebung kann von Beginn an Prozessen entgegengewirkt werden, welche die Validität einer Aussage beeinträchtigen.
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Die Kenntnis um die Arbeitsweise des menschlichen Gedächtnisses sollte die Grundlage dafür bieten, adäquate Befragungsmethoden zum Einsatz zu bringen und damit die Qualität der erhobenen Zeugenaussagen zu erhöhen.
Publication History
Publication Date:
30 October 2019 (online)
Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York