ergopraxis 2019; 12(03): 44-46
DOI: 10.1055/a-0800-2109
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Publication Date:
01 March 2019 (online)

Virtuelle Bewegungsspiele für neurologische Patienten – Forschungsprojekt EXGAVINE

Zoom Image
In der Rehabilitation spielt Virtual Reality eine immer größere Rolle. Die Spiele und Übungen werden zunehmend individueller an den Patienten und sein Krankheitsbild angepasst.
Abb.: David Pereiras/shutterstock.com (Symbolbild)

Studien haben bereits gezeigt, dass computerbasiertes Hirnleistungstraining die kognitive Leistung verbessert. Dieses Wissen nutzen die Wissenschaftler des Fachbereichs Informatik an der Universität Hamburg für das Verbundprojekt „EXGAVINE: Bewegungsspiele in der virtuellen Realität als Therapieform neurologischer Erkrankungen“. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt entwickeln sie auf Basis von Virtual-Reality-(VR)-Technologien therapeutische Bewegungsspiele.

Die bisherigen VR-Bewegungsspiele beschränkten sich auf reines Training oder Rehabilitation. Das Besondere an EXGAVINE ist, dass es seine Ziel-, Renn- und Denkspiele auf die vielseitigen neurologischen Krankheitsbilder der Patienten anpasst. Zum Beispiel können Menschen mit Demenz ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten trainieren, indem sie gleichzeitig ein Motorrad durch Gewichtsverlagerungen lenken und Rechenaufgaben lösen. Sie tragen dabei eine VR-Brille, über die sie eine computererzeugte Umgebung sehen.

Weiterhin sind Wearables wie Armbänder oder Gürtel für die Spieler vorgesehen, in denen sich Sensoren zur Erfassung der Bewegung befinden. Die Wissenschaftler können so die Aktivität des Patienten erfassen. Ärzte oder Therapeuten nehmen als rekonstruierte Avatare am Spiel teil und können dem Patienten unmittelbar rückmelden, wie erfolgreich er spielt, ohne dass er dazu in die Praxis kommen muss. Mehr dazu auf www.exgavine.de.

ari