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DOI: 10.1055/a-0770-2732
Computertomografische Muster der mesenterialen Ischämie
Mesenteric Ischemia: Patterns in Computed TomographyPublication History
Publication Date:
21 February 2019 (online)
Einleitung
Die mesenteriale Ischämie (MI) ist ein akut lebensbedrohliches Krankheitsbild, das durch die gestörte Blutversorgung des Darms ausgelöst wird. Normalerweise wird der Darm vorrangig über den Truncus coeliacus, die Arteria mesenterica superior (AMS) und die Arteria mesenterica inferior (AMI) versorgt. Im Falle des akuten Verschlusses einer oder mehrerer der 3 Arterien, vor allem der AMS, kann es zu schwerwiegenden Ischämien mit Infarzierung des nachgeschalteten Stromgebiets kommen (Furukawa A et al. Am J Roentgenol 2009; 192: 408 – 416).
Die mesenteriale Ischämie kann gemäß ihrer Entstehung in folgende Kategorien eingeteilt werden.
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Akut
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arterielle Embolie
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arteriell-poststenotische Thrombose
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venöse Thrombose
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mechanisch-okklusive Ischämie
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nicht okklusive mesenteriale Ischämie (NOMI)
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Chronisch
Akut treten arterielle Embolien, arteriell-poststenotische ([Abb. 1], [2], [3], [4]) oder venöse Thrombosen (vgl. [Abb. 5], [6]) sowie die okklusive oder nicht okklusive mesenteriale Ischämie (NOMI) auf. Mechanisch bedingte Ischämien entstehen z. B. bei einer Kompression oder Torquierung der Mesenterial-Wurzel (vgl. [Abb. 7], [8]). Die NOMI (vgl. [Abb. 9]) ist bei Katecholamin-pflichtigen Patienten häufiger.
Neben diesen akuten Formen ist die chronische Form der MI meist arteriosklerotisch bedingt. Kollateralen können Perfusionsausfälle teilweise kompensieren und verzögern die klinische Symptomatik, bis 2 oder mehr Gefäße betroffen sind (Shih MC, Hagspiel KD. Am J Roentgenol 2007; 188: 452 – 461).
Zur Diagnostik der MI stehen nach Anamnese und klinischen Tests mehrere bildgebende Verfahren zur Auswahl. Die Duplex-Sonografie bietet unter optimalen Bedingungen eine hohe Sensitivität und Spezifität bei zugleich geringen Kosten und guter Verfügbarkeit. Ein akutes Abdomen erschwert die Untersuchbarkeit jedoch deutlich. Das Vorliegen von Adipositas, Darmgasüberlagerung oder ausgeprägter Gefäßsklerose schränken den Stellenwert der Sonografie in der Praxis zusätzlich ein. Insgesamt ist die Methode eher zur Verlaufskontrolle der chronischen MI geeignet (Clair DG, Beach JM. Engl J Med 2016; 374: 959 – 968).
Die Computertomografie (CT) und CT-Angiografie (CT-A) sind dem Ultraschall in der Detektion und Charakterisierung der MI überlegen. Sie stellen den Goldstandard in der Planung der Therapie der MI dar. Die CT erfolgt als dünnschichtige Spirale in der arteriellen Phase (z. B. Injektion von nicht ionischem, iodierten Röntgenkontrastmittel mit 400 mg Iod/ml in gewichtsadaptierter Dosis, Bolus-Tracking in der Aorta abdominalis und Spirale 10 Sekunden nach Threshold von der Thorax-Basis bis zur Leiste). In Abhängigkeit von der Klinik folgt eine zweite, portalvenöse Spirale (z. B. 55 Sekunden nach Threshold). Die multiplanare Rekonstruktion wird in den 3 Raumebenen mit 2 bis 3 mm Schichtdicke berechnet. Zudem kann eine koronare Maximum-Intensity-Projektion (MIP) der arteriellen Phase mit 10 mm Schichtdicke und 5 mm Überlappung hilfreich sein, um beispielsweise kleinere vaskuläre Befunde zu detektieren.
Die Magnetresonanztomografie ist im Vergleich zur CTA zwar als technisch gleichwertig zu sehen; dennoch reduziert die Verfügbarkeit, gerade im akuten Fall, den Einsatz in der primären Diagnostik meist auf Schwangere oder junge Patienten (Shih MC, Hagspiel KD. Am J Roentgenol 2007; 188: 452 – 461).
Die nachfolgenden Fälle sollen die unterschiedlichen Formen der mesenterialen Ischämie erläutern.