Kardiologie up2date 2019; 15(03): 255-273
DOI: 10.1055/a-0667-6141
Diagnostische Verfahren und Bildgebung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Strain-Echokardiografie – Indikation und Wertigkeit

Ertunc Altiok
,
Alexander Schuh
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Publication History

Publication Date:
10 September 2019 (online)

Die Strain-Echokardiografie ermöglicht eine einfache und reproduzierbare Quantifizierung der myokardialen Deformation. In der klinischen Routine wird die Strain-Analyse hauptsächlich zur Funktionsanalyse des linken Ventrikels bei verschiedenen Indikationen eingesetzt. Bei der Analyse ist der globale longitudinale Strain (GLS) der aktuell empfohlene Parameter.

Kernaussagen
  • Die Speckle-Tracking-Echokardiografie ermöglicht eine einfache und reproduzierbare Quantifizierung der myokardialen Deformation durch eine Analyse standardmäßiger B-Bild-Aufnahmen.

  • Die Strain-Analyse wird hauptsächlich zur Funktionsanalyse des linken Ventrikels bei verschiedenen Indikationen eingesetzt; im Gegensatz zur Ejektionsfraktion können mit der Strain-Echokardiografie Funktionsstörungen sensitiver erfasst werden.

  • Der globale longitudinale Strain (GLS) ist der aktuell am besten validierte und dadurch einzige klar empfohlene Parameter; der GLS bietet über die linksventrikuläre Ejektionsfraktion hinaus zusätzliche prognostische Informationen.

  • Die Bestimmung des GLS wurde als Empfehlung in der Diagnostik der Krebstherapie-assoziierten kardialen Dysfunktion (CTRCD) aufgenommen.

  • Eine wesentliche Einschränkung ist eine (noch) hohe Variabilität der Strain-Werte unterschiedlicher Echokardiografie-Gerätehersteller und Auswerteprogramme; daher sollten absolute Normalwerte mit Vorsicht betrachtet werden.

  • Die Darstellung der regionalen Strain-Werte im Bullʼs Eye View ermöglicht den Überblick über regionale Deformationsstörungen.

  • Bei der hypertrophen Kardiomyopathie können charakteristische Strain-Muster durch regional unterschiedliche Strain-Werte abhängig von der zugrunde liegenden Pathologie nachgewiesen werden.