Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2019; 13(01): 75-86
DOI: 10.1055/a-0664-2906
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Case Management in der Chirurgie

Ulrich Ronellenfitsch
,
Matthias Schwarzbach
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Publication Date:
06 February 2019 (online)

Die für eine aus Sicht von Patienten, Arzt und Krankenhausträger erfolgreiche stationäre Behandlung erforderlichen Schritte sind vielschichtig und müssen sinnvoll miteinander verzahnt werden. Dies trifft in besonderem Maße für operativ tätige Fächer zu. Zur Koordination dieser Schritte, die mit der Planung der stationären Aufnahme beginnen und der Weiterversorgung nach Entlassung enden, bietet sich das Konzept des Case Managements an.

Kernaussagen
  • Für eine erfolgreiche stationäre Behandlung ist eine Koordination aller Behandlungsschritte erforderlich.

  • Case Management in der stationären Behandlung beschreibt die interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Koordination vom Aufnahme- bis zum Entlassmanagement.

  • Wichtige Domänen des Case Managements in der Chirurgie sind:

    • Terminierung von Aufnahme und OP,

    • Sicherstellen der Aufnahme-/OP-Voraussetzungen,

    • Screening auf Teilnahme an Studien/Registern,

    • Koordination relevanter Voruntersuchungen,

    • Bereitstellen der Befunde,

    • Sicherstellen der OP-Möglichkeit zum geplanten Termin,

    • Koordination der interdisziplinären postoperativen Behandlung,

    • Planung der nachstationären Therapie, Entlassung und nachstationären Versorgung.

  • Das Case Management kann sowohl auf verschiedene Akteure bzw. Untereinheiten aufgeteilt als auch in einer zentralen Abteilung gebündelt werden.

  • Evidenzbasierte Klinische Pfade eignen sich angesichts ihres berufsgruppenübergreifenden Charakters und ihrer Multidisziplinarität sowie ihrer nachgewiesenen positiven Effekte auf Prozess- und Ergebnisqualität und auf Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit besonders als Tool für ein erfolgreiches Case Management.