Laryngorhinootologie 2018; 97(12): 869-870
DOI: 10.1055/a-0640-9305
Der interessante Fall
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Zufallsbefund eines Dens invaginatus in der digitalen Volumentomographie

Dens invaginatus localized by cone-beam computed tomography – an incidental finding
Hans Ulrich Brauer
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Publication Date:
20 June 2018 (online)

Kasuistik

Eine 26-jährige, gesunde Patientin stellte sich in unserer Klinik zu einer alio loco begonnenen, endodontischen Behandlung (Wurzelkanalbehandlung) an Zahn 24 vor. Zur exakteren 3D-Diagnostik wurde eine dentale digitale Volumentomographie (DVT) mit kleinem FOV (4 × 4 cm) angefertigt ([ Abb. 1 ]).

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Abb. 1 DVT – 3D-Volumen (Veraviewepocs 3D R100, J. Morita Europe, D-Dietzenbach).

Es ergab sich als Zufallsbefund eine Zahnanomalie an Zahn 22, wobei die periradikuläre Situation dieses Zahnes 22 röntgenologisch unauffällig ist. In der sagittalen Ansicht ([ Abb. 2 ]) ist an Zahn 22 deutlich eine koronale Invagination, die am Foramen caecum beginnt und etwas über die Zahnkrone endodontischen invaginatus Typ II nach Oehlers zu interpretieren. Der kontralaterale Inzisivus 12 ist unauffällig. Der vitale, beschwerdefreie Zahn 22 wurde mit einer Fissurenversiegelung versehen, sowie der Patientin regelmäßige klinische und röntgenologische Kontrolluntersuchungen angeraten. Der Prämolar 24 wurde einer endodontischen Behandlung zugeführt.

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Abb. 2 DVT – sagittale Ansicht des Zahnes 22 mit Invagination Typ II nach Oehlers (orangener Pfeil): Vom Foramen caecum ausgehend und im oberen Wurzeldrittel als blinder Sack endend.