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DOI: 10.1055/s-2008-1080968
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Allergologie - Landwirte leiden seltener unter Allergien
Publication History
Publication Date:
06 June 2008 (online)
Obwohl Landwirte mit einer Vielzahl von Pflanzen, Tieren und Stäuben in Kontakt sind, ist ihr Risiko an Allergien zu erkranken gegenüber der restlichen Bevölkerung verringert. Zu diesem Ergebnis kommen Chen et al. in einer Querschnittstudie an 2081 Personen aus Humboldt (Kanada). Int Arch Allergy Immunol 2007; 144: 338-342
Landwirte leiden seltener unter Allergien (Bild: H.-Joachim Schiemenz/Pixelio).
Schon lange ist bekannt, dass Kinder von Landwirten ein geringeres Risiko haben, an Allergien zu erkranken als Stadtkinder. Die Ursachen sind bisher nicht geklärt, aber es gibt Hinweise, dass Endotoxine und andere Stallstaubkomponenten eine schützende Wirkung entfalten. Vor allem in der frühen Entwicklungsphase des Immunsystems spielt die mikrobiologische Exposition eine wichtige Rolle für die entstehende Immunabwehr. Tierexperimentelle Untersuchungen weisen darauf hin, dass Stallstaubkomponenten präventiv im Hinblick auf Allergien wirken.
Chen und Mitabeiter konnten zeigen, dass in dem kanadischen Kollektiv auch bei erwachsenen Landwirten ein gegenüber der Allgemeinbevölkerung verringerter Anteil an Atopikern zu finden war. Atopie wurde mit Hilfe eines Hauttests gegenüber 4 verschiedenen Allergenen (Milbe, Katze, Gräser, Schimmelpilze) ermittelt. Weitere Informationen bezüglich Asthma, Rauchverhalten, Trinkgewohnheiten und anderen Faktoren wurden per Fragebogen erhoben.