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DOI: 10.1055/s-2008-1079276
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Depression - Das Ansprechen auf Antidepressiva ist genetisch vorgegeben
Publication History
Publication Date:
13 May 2008 (online)
Warum Menschen mit Depressionen auf das gleiche Medikament unterschiedlich ansprechen wird derzeit am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München intensiv untersucht.
Eine Voraussetzung für die klinische Wirksamkeit von Psychopharmaka ist ihr Transport aus der Blutbahn in das Gehirn. Spezielle Transportmoleküle erlauben den kontrollierten Zutritt bzw. den aktiven Rücktransport von Substanzen, um physiologisch wirksame Konzentrationen im Gehirn zu gewährleisten.
Prof. Florian Holsboer und Mitarbeitern gelang nun der Nachweis, dass der Transport verschiedener Antidepressiva in das Gehirn genetisch programmiert ist. Das ABCB-1-Gen kodiert für ein solches Transportmolekül, dem P-Glykoprotein, welches den aktiven Rücktransport von Substanzen aus der zerebralen Flüssigkeit ins Blut leistet. Im Maus-Modell konnte nun erstmalig nachwiesen werden, dass das P-Glykoprotein bestimmte Antidepressiva (Citalopram, Paroxetin, Venlafaxin, Amitriptylin) transportiert, andere wiederum nicht.