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DOI: 10.1055/s-2008-1079274
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Kognitiv fit im hohen Alter - Großer Hippokampus schützt vor Alzheimer
Publication History
Publication Date:
13 May 2008 (online)
Unser Gehirn besteht aus schätzungsweise 100 Milliarden (1011 Neuronen. Hintereinander gereiht sind die Nervenleitungen im Durchschnitt rund sechs Millionen Kilometer lang. Die Größe des menschlichen Gehirns schwankt jedoch stark. Berühmte Beispiele sind das Gehirn von Jonathan Swift, Autor von "Gullivers Reisen", mit einem Gehirnvolumen von rund 2 000 cm3 und das des Nobelpreisträgers für Literatur Anatole France mit rund 1 000 cm3. Das Gehirnvolumen sagt demnach nicht unbedingt etwas über die Intelligenz aus.
Möglicherweise ist aber die Größe des Hippokampus ein Prädiktor, ob das Gedächtnis auch im hohen Alter trotz vorhandener Alzheimer-Plaques und Fibrillen erhalten bleibt. Deniz Erten-Lyons, Portland, und Mitarbeiter untersuchten die Gehirne von zwölf Verstorbenen, die trotz eines hohen Anteils an Amyloidablagerungen bis zu ihrem Tod nicht unter deutlichen Gedächtnisstörungen und kognitiven Einbußen litten. Außerdem verglichen sie die Gehirne mit denen von 23 verstorbenen Alzheimerpatienten, die einen vergleichbar hohen Anteil an Amyloidablagerungen aufwiesen.
Der Hippokampus der Gruppe ohne Alzheimersymptomatik war im Durchschnitt 20% größer als in der Gruppe mit Alzheimersymptomatik. Beide Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich Gehirngesamtvolumen, Alter und Geschlecht. Die Untersucher schlossen darauf, dass ein größerer Hippokampus einen Schutz vor der Alzheimererkrankung bieten könnte.
KW
Quelle: Erten-Lyons D. When should patients with Alzheimer disease stop driving? Neurology 2008; 70 (14): e45-47