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DOI: 10.1055/s-2008-1079271
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Joggen macht high - und schmerzfrei - Körpereigene Opioide beim Ausdauerlauf
Publication History
Publication Date:
13 May 2008 (online)
Ausdauerndes Joggen hebt die Stimmung. Der direkte Beweis für die Hypothese, dass Endorphine dafür verantwortlich sind, wurde nun erstmals von Forschern der Technischen Universität München und der Universität Bonn erbracht. Mit dem bildgebenden Verfahren der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) an zehn Athleten konnte nach zweistündigem Joggen erstmalig eine erhöhte Ausschüttung an Endorphinen in bestimmten Gehirnregionen nachgewiesen werden. Im PET-Bild lässt sich die Bindung der radioaktiv markierten Substanz [18F]Diprenorphine ([18F]FDPN) an die Opiatrezeptoren im Gehirn sichtbar machen. Dieser bindet in Konkurrenz zu Endorphinen an die Rezptoren. Nach dem Dauerlauf ermittelten die Forscher eine reduzierte Bindung von [18F]FDPN (Abb. [1]), was im Umkehrschluss für eine vermehrte Ausschüttung und Bindung körpereigenener Opioide spricht. Interessanter Weise findet die Endorphinfreisetzung vorwiegend in Bereichen des Frontallappens der Großhirnrinde und des sogenannten limbischen Systems statt, beides Gehirnregionen, die eine Schlüsselrolle in der emotionalen Verarbeitung innehaben. Das erlebte Hoch- und Glücksgefühl, war umso intensiver, je mehr Endorphine ausgeschüttet wurden.
Abb. 1 Messung der Endorphinfreisetzung nach Ausdauerlauf: Verminderte Bindung von [18F]FDPN im orbitofrontalen Kortex (a), in der anterioren Insel (b), im anterioren Zingulum (c)