Gesunde Kindergärten in Niedersachsen – „Fit von klein auf“: Primärprävention von Adipositas in niedersächsischen Kindergärten*

Zielsetzung: Evaluation eines Programms zur Primärprävention von Adipositas in niedersächsischen Kindergärten. Es werden die Ausgangsdaten bei Studienbeginn dargestellt. Methode: In einer zweijährigen prospektiven Cross-Over Längsschnittstudie werden die Effekte des Programms „Gesunde Kindergärten in Niedersachsen – Fit von klein auf“ evaluiert. 33 Kindergärten aus Niedersachsen wurden randomisiert einer Interventions- oder Kontrollgruppe zugewiesen. Das Cross-Over findet nach einem Jahr statt. Die Intervention umfasst einen Gesundheitskoffer, Bewegungsübungen, psychologische und ernährungsmedizinische Elterninformationen. Als Outcome-Parameter werden erhoben: Körpermaße (BMI, Taillen-, Bauch-, Hüftumfang), motorische Leistungsfähigkeit (MOT 4–6, Zimmer, Volkamer, 1987), Lebensqualität (Kiddy-Kindl 4–7 Jahren, Ravens-Sieberer, Bullinger,1998) sowie soziodemographischen Daten (Alter, Geschlecht, Nationalität der Eltern). Die Datenerhebung erfolgt initial, nach einem und zwei Jahren. Ergebnisse: 824 Kinder wurden eingeschlossen (422 Interventionsgruppe vs. 402 Kontrollgruppe). Das mittlere Alter betrug initial 4,6 ± 0,4 Jahre, 52% Jungen. Bei 84,5% der Teilnehmer sind beide Eltern in Deutschland geboren. Bei Studienbeginn betrug der mittlere BMI der Jungen 15,66 ± 1,71 kg/m², der der Mädchen 15,79 ± 1,78 kg/m². 7,49% der Mädchen waren übergewichtig, 4,55% adipös, bei den Jungen sind 5,81% übergewichtig und 3,79% adipös. Kontroll- und Interventionsgruppe unterschieden sich nicht. Der mittlere Summenwert im MOT 4–6 betrug bei den Jungen 15,91 ± 5,12, bei den Mädchen 16,25 ± 5,04. Motorische Defizite lagen bei 13,79% der Kinder vor. Zusammenfassung: Interventions- und Kontrollgruppe waren bezogen auf die zentralen Variablen vergleichbar. Übergewicht/Adipositas wurde bereits bei 11,04% der Mädchen und 9,6% der Jungen festgestellt. Dies deckt sich mit den repräsentativen Daten niedersächsischer Erhebungen. *Mit Unterstützung des BKK-Landesverbandes Niedersachsen/Bremen und des Nationalen Aktionsforums Diabetes Mellitus (NAFDM)