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DOI: 10.1055/s-2007-992301
Adipositasnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern, eine landesweite Initiative zur Prävention und Therapie von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen
Hintergrund: Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der erwachsenen Bevölkerung, aber auch bei Kindern und Jugendlichen steigt. In Mecklenburg-Vorpommern sind bis zu 16% der Schulkinder betroffen. Assoziationen zwischen Übergewicht und Adipositas im Kindes-/Jugend- und Erwachsenenalter, sowie mit kardiovaskulären Risikofaktoren und einem gesteigerten Morbiditätsrisiko wurden belegt. Methoden: Um eine zielgerichtete Strategie zu Prävention und Therapie landesweit zu entwickeln, wurde im Sommer 2006 das „Adipositasnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern“ unter der Dachorganisation „Vernetzte Gesundheit e.V.“ gegründet. Im Adipositasnetzwerk aktiv sind Vertreter der Landesregierung, der Kostenträger, der Universitätskliniken Greifswald und Rostock, von Akut- und Rehakliniken sowie niedergelassener Ärzte. Ergebnisse: In einem ersten Arbeitsschritt erfolgte die Zusammenstellung der Adipositas-bezogenen Projekte innerhalb des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Hier wurden insgesamt 12, teilweise vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) oder anderweitig drittmittel geförderte Projekte zusammengestellt. Diese umfassen die ambulante multidisziplinäre Adipositasschulung, innovative telemedizinische Betreuungsmodelle, komplexe Langzeitbehandlungsprogramme einschließlich psychologisch-neurologischer Settings, sowie Initiativen zur Ernährungs- und Bewegungsaufklärung. Durch die landesweite Transparentmachung sowie Vernetzung der Strukturen und Kompetenzen unterschiedlicher Träger sollen die Prävention und Therapie von Übergewicht und Adipositas landesweit koordiniert und die Effektivität für die Betroffenen somit erhöht werden. Es ist das Ziel, eine möglichst frühzeitige lückenlose Einbindung betroffener Kinder und Jugendlicher in ein Netzwerk von Programmen zur Prävention sowie Kompetenzzentren zur Therapie und Langzeitbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen. Schlussfolgerungen: Eine Koordination der verschiedenen Träger von Adipositas-, Präventions- und Therapieprojekten ist erwünscht und wird von allen Beteiligten als positive Entwicklung gewürdigt. Nur durch die gezielte und koordinierte Therapie lassen sich flächendeckend effektive Präventions- und Therapiemaßnahmen, auch langfristig, umsetzen.