Zielsetzung: Ein multimodales Betreuungskonzept mit wöchentlichen Sitzungen über 1 Jahr soll Essverhalten und körperliche Aktivität bei Adipösen nachhaltig verändern. Methoden: 37 adipöse Pat. (27–66 J., 31 f, 6 m) wurden prospektiv 1 Jahr lang wöchentlich in Gruppen interdisziplinär betreut: internistisch, ernährungsmedizinisch, physiotherapeutisch, psychologisch. Auf Formuladiäten und Medikamente wurde bewusst verzichtet. Ergebnisse: 5 Pat.(12,5%) schieden aus dem Therapieprogramm aus. Im Behandlungsjahr stieg die körperliche Aktivität von 0,4 auf 21 METs. Gewicht (104,7 vs. 94,2 kg), BMI (36,4 vs. 32,8 kg/m2), Bauchumfang (115,2 vs. 103,2 cm), NüBZ (102,5 vs. 95,7 md/dl) und Herzfrequenz (77,2 vs. 70,2/Min.) hatten deutlich abgenommen. 50% der Pat. erreichten eine Gewichtsabnahme von > 10%. Der systol. Druck sank um 13, der diastol. um 8,5 mmHg, die TG um 15%, das LDL um 6%, die Arzneimittelkosten um 50%. Ein Jahr nach Behandlungsende erschienen 20 Pat. (67%) zur Kontrolluntersuchung. 6 hatten das Ausgangsgewicht wieder erreicht, 3 weiter abgenommen, die restlichen 11 zwischen 1,5 und 8 kg zugelegt. Bauchumfang (101,9 cm), systol. (146,6 vs. 140,5 mmHg) und diastol. Druck (87,9 vs. 854,7 mmHg) sowie Herzfrequenz (70,9/Min.) waren unverändert, vermutlich wegen der gleichbleibenden körperlichen Aktivität. Dagegen stiegen NüBZ (95,7 vs. 108,2 mg/dl), LDL (120,2 vs. 134,2 mg/dl) und TG (140,8 vs. 156,9 mg/dl), wohl Folge des verschlechterten Essverhaltens. Zusammenfassung: Das Therapieprogramm erzielt bei 88% der Pat. eine Gewichtsreduktion durch Lebensstilmodifikation. Sind die Pat. wieder auf sich gestellt, steigt mehrheitlich das Gewicht und verschlechtern sich Stoffwechselparameter, vermutlich durch Rückfall in alte Essgewohnheiten. Die körperliche Aktivität wird beibehalten.