Aktuelle Ernährungsmedizin 2007; 32 - P20
DOI: 10.1055/s-2007-992246

Das Paderborner Adipositas Präventions- und Interventions-Projekt PAPI

I Gellhaus 1, N Satzinger 1, C Richter 1, W-D Brettschneider 1, H Heseker 1
  • 1Universität Paderborn, Department Sport und Gesundheit, Paderborn, Deutschland

Das vom BMELV im Rahmen des Wettbewerbs „Besser essen. Mehr bewegen.“ geförderte Projekt „Paderborner Adipositas Prävention und Intervention“ (PAPI) der Universität Paderborn entwickelt einen vielschichtigen Ansatz im Kampf gegen das endemisch auftretende Übergewicht bei Kindern. Das Projekt wird von zwei infragen der Gesundheitsbildung besonders ausgewiesenen Arbeitsgruppen des Departments Sport und Gesundheit der Universität Paderborn (Leitung Prof. Dr. W.-D. Brettschneider und Prof. Dr. H. Heseker) in Kooperation mit zentralen Institutionen in Stadt und Kreis Paderborn entwickelt, umgesetzt und implementiert. Der Aufbau des Projekts ist modular und orientiert sich am unterschiedlichen Alter sowie am Zugangsweg zu den jeweiligen Zielgruppen. Unter dem Slogan „unbeschwert aufwachsen in Paderborn“ beginnt die Intervention mit der intensivierten Lebensstilberatung von Schwangeren und neuen Eltern im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kinder. Ziel ist dabei neben der Verzahnung von Ernährung und Bewegung eine möglichst enge Vernetzung von Eltern mit Ärzten, Hebammen und weiteren Akteuren aus Gesundheitswesen, Sportvereinen, Erziehern, Lehrern, Kochfrauen, Caterern, Bildungseinrichtungen, Krankenkassen und der Wirtschaft zu schaffen. Durch Fortbildungsmaßnahmen werden die fachlichen und didaktischen Kompetenzen der Akteure erweitert. Darüber hinaus werden Standards für die Verpflegung in Kindertageseinrichtungen und Schulen entwickelt und implementiert. Als Querschnittaufgaben ziehen sich die Elternarbeit unter besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen sowie eine intensive lokale und regionale Pressearbeit durch alle Module. Die Evaluation des Projekts erfolgt zu einen extern durch das Ministerium, andererseits aber auch intern u.a. durch die Kindergarten- und Schuleingangsuntersuchungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes des Kreises Paderborn. Diese gesetzlichen Untersuchungen erlauben außerdem eine gezielte Intervention bei bereits auffälligen Kindern.