Aktuelle Ernährungsmedizin 2007; 32 - P14
DOI: 10.1055/s-2007-992240

Idiopathische intrakranielle Druckerhöhung und Übergewicht – Ein Bericht über 3 jugendliche Patienten

G de Sousa 1, M Koch 1, M Blankenburg 1, B Dietz 1, F Aksu 1, R Wunsch 1, W Andler 1, T Reinehr 1
  • 1Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Univ. Witten/Herdecke, Datteln, Deutschland

Einleitung: Die Prävalenz der Adipositas im Kindes- und Jugendalter nimmt zu. Neben metabolischen, kardiovaskulären, endokrinen und gastrointestinalen Folgen, ist auch die Prävalenz der idiopathischen intrakraniellen Drückerhöhung (Pseudotumor cerebri) bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen erhöht. Der Pseudotumor cerebri ist im Kindes- und Jugendalter ein seltenes Krankheitsbild. Wir berichten über 3 übergewichtige Jugendliche, bei denen ein Pseudotumor cerebri diagnostiziert werden konnte. Fallbericht: Pat. Nr. 1: 15 Jahre alter Junge, Kopfschmerzen seit 6 Monaten, Doppelbilder seit 1 Monat. BMI 36,7 kg/m2. Augenärztlich Stauungspapille bds. In der kraniellen Kernspintomographie Papillenödem bds., sonst unauffälliger Befund. Liquordruck (cm Wassersäule): 52. Therapie mit Diamox. Pat. Nr. 2: 14 Jahre altes Mädchen, Kopfschmerzen seit 1 Monat, intermittierend verschwommen gesehen. BMI 25,3 mg/m2. Augenärztlich Stauungspapille bds. In der kraniellen Kernspintomographie Papillenödem bds., sonst unauffälliger Befund. Liquordruck (cm Wassersäule): 35. Therapie mit Diamox. Pat. Nr. 3: 15 Jahre altes Mädchen, Kopfschmerzen seit 2 Jahren, weterhin Visusverschlechterung. BMI 24,7 mg/m2. Augenärztlich und in der kraniellen Kernspintomographie keine Auffälligkeiten. Liquordruck (cm Wassersäule): 25. Therapie mit Diamox. Eine arterielle Hypertonie konnte bei allen Patienten ausgeschlossen werden. Schlussfolgerung: Bei übergewichtigen bzw. adipösen Patienten mit Kopfschmerzen sollte an einen Pseudotumor cerebri gedacht werden.