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DOI: 10.1055/s-2007-992179
Kombinierte DAK-Adipositasbehandlung für Kinder und Jugendliche – Ergebnisse der Evaluation: Vergleich von Interventionsgruppe und Kontrollgruppe
Einleitung: Die „Kombinierte DAK-Adipositasbehandlung für Kinder und Jugendliche“ umfasst eine 6wöchige stationäre Schulungsmaßnahme mit ambulanter Nachbetreuung von 10,5 Monaten. Eine prospektive, nicht randomisierte Kontrollgruppenstudie (n = 258) untersuchte, ob sich der Erfolg von stationärer Schulungsmaßnahme und ambulanter Nachbetreuung vom Spontanverlauf in einer Wartelisten-Kontrollgruppe unterscheidet. Methode: Als Warteliste-Kontrollgruppe diente eine Kohorte, die bis zum Schulungsbeginn noch 6 Monate warten musste. Probanden wurden zu Beginn der Schulungsmaßnahme/Wartezeit sowie 6 Monate später untersucht. Zu jedem Messzeitpunkt wurden Fragebögen zu Verhaltens- und Einstellungsaspekten sowie zur Lebensmittelauswahl ausgefüllt; Gewicht, Größe und Fitness-Status bestimmt. Ergebnis-Darstellung: Mittelwerte ± Standardabweichung (Intention-to-treat-Analyse; Return-to-Baseline – RTB). Ergebnisse: Der BMI-SDS sank in der Interventionsgruppe (IG) signifikant von 2,42 ± 0,53 auf 2,06 ± 0,66 und ist in der Kontrollgruppe (KG) stabil geblieben. Die Selbst- und Kompetenzeinschätzung zeigte innerhalb der Interventionsgruppe signifikante, positive Veränderungen, nicht jedoch für die Kontrollgruppe (z.B. Attraktivität IG: + 0,47 ± 0,64; KG: + 0,08 ± 0,39). Die Lebensqualität stieg in der Interventionsgruppe signifikant an (IG: + 0,49 ± 0,75; KG: + 0,15 ± 0,64). Parameter des Essverhaltens haben sich sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Interventionsgruppe positiv, jedoch nicht signifikant, verändert (z.B. Störbarkeit IG: − 1,03 ± 2,12; KG: − 0,70 ± 1,89). Der Fitness-Status ergab nur innerhalb der Interventionsgruppe signifikante, positive Veränderungen. Zusammenfassung: Die Wirksamkeit der Maßnahme wurde bestätigt. Neben der Reduktion des BMI-SDS sind positive, signifikante Veränderungen für die Selbst- und Kompetenzeinschätzung, Lebensqualität und den Fitness-Status innerhalb der Interventionsgruppe nachgewiesen worden. Die Kontrollgruppe zeigte überwiegend ein gleich bleibendes Niveau der untersuchten Parameter bzw. bei positiven Veränderungen waren diese nicht signifikant und lagen hinsichtlich der Größenordnung deutlich unter den Veränderungen der Interventionsgruppe.