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DOI: 10.1055/s-2007-988057
Diagnostische Wertigkeit einer additiven koronalen, T2-gewichteten Sequenz in der Magnetresonanztomographie der Wirbelsäule
Fragestellung: Im Jahre 2000 gab die Bundesärztekammer in ihren Leitlinien zur Qualitätssicherung der Magnetresonanztomographie die Empfehlung, im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule neben den sagittalen und axialen Schichtebenen ggf. eine zusätzliche Sequenz in koronaler Schichtebene zu akquirieren. Der routinemäßige Einsatz der koronalen Schicht hat sich aufgrund der fehlenden Studienlage zu diesem Thema bisher jedoch nicht etablieren können. In der vorliegenden Studie wurde die diagnostische Wertigkeit einer additiven, koronalen Sequenz in T2-Gewichtung für die MRT-Diagnostik spinaler Erkrankungen untersucht.
Methoden: Untersucht wurden 49Männer und 42 Frauen mittels MRT-Bildgebung mit sagittalen und axialen Sequenzen (T1- und T2-Gewichtung) sowie zusätzlicher koronaler Sequenz (T2-Gewichtung). Die Aufnahmen in sagittaler und axialer Sequenz wurden hinsichtlich der topologischen Beziehung der Pathologien zu den Wirbelsäulenabschnitten und des Kompressionsstatus der Nervenwurzeln mit denen nach ergänzender koronaler Sequenz verglichen.
Ergebnisse: Durch die Information der koronalen Ergänzungsschicht lagen hinsichtlich der Topologie in 88% der Fälle und bezüglich des nervalen Kompressionsstatus in 66% der Fälle Befunderweiterungen vor (Patienten mit zum Teil multiplen pathologischen Entitäten). Diese waren am häufigsten im Bereich der lumbalen/sakralen Wirbelsäulensegmente und in den subartikulären und intraforaminalen Zonen zu erheben.
Schlussfolgerung: Die Akquisition einer ergänzenden koronalen T2-Sequenz liefert wertvolle Zusatzinformationen in der Darstellung topologischer Beziehungen von Pathologien zu den lateralen Nervenwurzelanteilen bei Patienten mit radikulärer Beschwerdesymptomatik. Eine MRT-Diagnostik in der vorgestellten Weise sollte deshalb als Ergänzungsdiagnostik immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn die sagittalen und axialen Ebenen die Symptomatik nicht oder nur unzureichend erklären können oder bei nachgewiesenem Befund eine dritte Ebene dem Operateur nützlich erscheint. In zukünftigen Studien sollte der Zusammenhang zwischen der so erweiterten MRT-Diagnostik und dem klinischen Verlauf von operierter Patienten mit spinalen Krankheitsbildern eruiert werden.