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DOI: 10.1055/s-2007-987489
Sonographische Perfusionsstudien an Hirntumoren: Möglichkeiten und Grenzen
Fragestellung: Die transkranielle Perfusionssonographie (PHI) ermöglicht die Analyse veränderter Perfusion in Hirntumoren anhand verschiedener pharmakokinetischer Parameter. Studienziel war die Untersuchung der Abhängigkeit verschiedener Perfusionsparameter von a) der Art und Dosis des angewandten Ultraschallkontrastmittels (UKM); b) der Tumorentität; und c) des WHO-Grades.
Methode: 61 Hirntumor-Patienten (12 Meningeome, 32 hochgradige Gliome, 7 Metastasen, 10 andere Tumoren) wurden mit PHI untersucht. 27 Patienten erhielten 4g eines Galaktose-basierten UKM (Levovist®); 11 Patienten erhielten 2,5g Levovist®; 23 Patienten erhielten ein SF6-basiertes UKM (SonoVue®, 2ml). Die PHI wurde zeitlich getriggert mit einem mechanischen Index von 1,6 durchgeführt. Off-line wurden Zeit-Intensitätskurven zweier Regions of Interest (ROIs; (1) Kontrast-angehobenes Tumorgewebe und (2) Hirngewebe) errechnet und die Peak Intensität (PI [dB]), die Zeit bis zur PI (TP [s]) und die Anstiegssteilheit (PG [dB/s]) zwischen beiden ROIs intraindividuell verglichen. Darüber hinaus wurde die Abhängigkeit dieser Ergebnisse von der Art und Dosis des angewandten Ultraschallkontrastmittels; der Tumorentität; und der Gut-/Bösartigkeit des Tumors analysiert.
Ergebnis: Die UKM-Gabe führte bei allen Patienten zu einem starken Kontrastanstieg im Tumor. Der Vergleich zwischen Tumor und gesundem Gewebe ergab signifikante Unterschiede der mittleren PI, TP und PG zwischen Tumor und gesundem Gewebe bei allen Patienten unabhängig von der UKM Art/Dosis. Die UKM selbst zeigten signifikante Unterschiede untereinander. Unabhängig von Tumorentiät oder WHO-Grad zeigten sich ebenso signifikante Unterschiede zwischen Tumor und gesundem Gewebe, für die TP ergaben sich hier nur marginal signifikante Ergebnisse. Die Tumorentitäten selbst bzw. die WHO-Grade waren nur teilweise signifikant unterschiedlich. Mögliche Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Faktoren sind hierbei zu berücksichtigen.
Schlussfolgerung: PHI erlaubt die Beurteilung mikrovaskulärer Parameter bei Hirntumoren. Unabhängig von UKM Art/Dosis, Tumorentität und Art kann zwischen Tumor und gesundem Gewebe unterschieden werden. Die UKM selber unterschieden sich deutlich von einander. Tumorentitäten und Tumorgrade sind hingegen nur eingeschränkt unterscheidbar. Somit könnte diese Methode zur intraoperativen Beurteilung von Resektionsrändern oder auch zur Verlaufskontrolle nach operativer, chemo- oder radiotherapeutischer Behandlung dienen.