Endoskopie heute 2007; 20 - FV33
DOI: 10.1055/s-2007-974143

„Koloskopie-Register Land Brandenburg“ – Beispiel für eine flächendeckende Qualitätssicherung der „kurativen“ Koloskopie in Ambulanz und Krankenhaus

D. Nürnberg 1, M. Peters 1, K. Nogai 1, W. Pommerien 1
  • 1Ruppiner Kliniken GmbH, Medizinische Klinik B (Gastroenterologie)

a) Seit Einführung der Früherkennungskoloskopie zur Darmkrebsvorsorge werden Ergebnisse und Komplikationen bundesweit dokumentiert und über das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Versorgung (ZI) ausgewertet. Damit existiert erstmalig eine höchst umfangreiche Datensammlung zur „präventiven“ Koloskopie. Im Land Brandenburg wurde im September 2006 der Aufbau eines Registers zur Erfassung von Daten zur „kurativen“ Koloskopien (Koloskopien, die wegen Symptomen, zur Nachsorge oder zur Intervention erfolgen) begonnen. Ziel ist die Schaffung eines freiwilligen Qualitätssicherungsinstrumentes (QSM) zur Evaluierung und zum Monitoring der „kurativen“ Koloskopie, die Zusammenführung mit den Daten der „präventiven“ Koloskopie und somit die begleitende Evaluierung eines entscheidenden Instrumentes zur (Darm-)Krebsvorsorge.

b) Das „Koloskopieregister“ basiert auf einem Erhebungsbogen, der sich stark an den ZI-Erhebungsbogen anlehnt. Dies insbesondere mit dem Ziel der Akzeptanz durch die präventiv-koloskopierenden Ärzte sowie der Übernahme von Daten bzw. deren Vergelich und Zusammenführung. Die Dateneingabe erfolgt über ein sicheres Online-Verfahren in einem zentral verwalteten Register. Nach einer Pilotphase 09–12/2006 mit Einbringung von 600–1000 Koloskopien wird der Erfassungsbogen angepasst. Ab 01/2007 beteiligen sich mindestens 10 Brandenburger Kliniken mit größeren endoskopischen Abteilungen und gleichermaßen zahlreiche Endoskopie-Praxen. Zielstellung für 2007 ist die Dokumentation von 15.000 Koloskopien über ein sicheres Online-Verfahren. Perspektivisch ist der Aufbau eines flächendeckenden Erfassungssystems angestrebt. Im KV-bereich werden derzeit ca. 20.000 Koloskopien pro Jahr erbracht. Die Zahl der Koloskopien während der Krankenhausaufenthalte ist unbekannt, dürfte sich aber in der gleichen Größenordnung bewegen.

c) Ab 09/2006 werden „kurative“ Koloskopien im Register erfasst. Der Dokumentationsstand 02/2007 wird dargestellt (ca. 2000). Einige statistisch relevante Daten werden präsentiert. Insbesondere wird auf die Ausbau- und Anpassungsfähigkeit des Systems eingangen.

Kosten und Zeitaufwand der Nutzung werden dargestellt.

d) Nach erfolgreicher Einführung stellt sich das (QS-) „Koloskopieregister Land Brandenburg“ als unkompliziertes und probates System heraus. Für Brandenburg wird eine flächendeckende Nutzung begleitet von Landesärztekammer und Politik angestrebt. Die Ausdehnung und Nutzung im weiteren Bundesgebiet ist wünschenswert. Das Register wird sich ab 2008 aus akzeptablen Beiträgen der teilnehmenden Institutionen finanzieren.