Aktuelle Neurologie 1987; 14(5): 160-164
DOI: 10.1055/s-2007-1020691
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Untersuchungen zur neuropsychologischen Rehabilitation nach Subarachnoidal-Blutung und Aneurysmaoperation

Studies on Neuropsychological Rehabilitation after Subarachnoidal Haemorrhage and Aneurysm SurgeryD. Stolke, V. Seifert, H. Dietz
  • Neurochirurgische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover
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Publication Date:
30 January 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer neuropsychologischen Untersuchungsreihe werden 44 Patienten (23 männliche, 21 weibliche, 17 [= 39%] Frühoperierte, 27 [= 61%] Spätoperierte), die unabhängig von der präoperativen Einschätzung nach Hunt und Hess und die nach den Kriterien der Glasgow-Outcome-Scale entsprechend dem Grad I beurteilt worden sind, 2-5,5 Jahre, im Mittelwert 3,5 Jahre, post operationem nachuntersucht.

Das Ziel der Untersuchung war, festzustellen,

  1. welche Hirnleistungsstörungen bei diesen Patienten beobachtet wurden und

  2. wie gut die berufliche Rehabilitation dieser Patienten ist und

  3. ob es unterschiedliche Ergebnisse zwischen den Patienten mit Früh- und Spätoperationen gibt.

Die Ergebnisse zeigten, dass von 44 Patienten lediglich 10 eine nach den vorliegenden Kriterien echte und vollständige Remission erreichten, darunter 4 früh- und 6 spätoperierte Patienten. Alle anderen Patienten zeigten in den Tests deutliche Störungen. Die berufliche Rehabilitation war unbefriedigend. Nur 12 Patienten sind in ihren alten Beruf zurückgekehrt. Unterschiede zwischen den früh und spätoperierten Patienten konnten nicht gefunden werden.

Als weiteres Ergebnis ist bei der Untersuchung aufgefallen, dass eine lineare Abhängigkeit vom Alter zum Zeitpunkt der Operation besteht.

Aus den Untersuchungen wird geschlossen, dass die frühe Operation indiziert ist zur Vermeidung von frühen Nachblutungen und der Gefahr des Vasospasmus mit seinen verheerenden Folgen. Eine Schädigung durch die Operation konnte in keinem Test nachgewiesen werden. Die Erholungszeiten post operationem scheinen dahingegen sogar verkürzt zu sein.

Summary

In a neuropsychological study, a total of 44 patients (23 male, 21 female, 17 [39%] with early surgery, 27 [61%] with late surgery), classified independent of the preoperative assessment according to Hunt and Hess and considered to be Grade I by the criteria of the Glasgow Outcome scale, were examined postoperatively after 2 to 5. 5 years (mean 3.5 years).

It was the aim of the study to determine

  1. what disturbances of cerebral function were observed in these patients;

  2. how good the professional rehabilitation of these patients is;

  3. whether the results obtained in early operated patients differ from those obtained in late operated ones.

The results show that genuine and complete remission was achieved in only 10 of the 44 patients (of these 10, 4 had been operated on early and 6 late). All the other patients showed marked disturbances of cerebral function. Professional rehabilitation was unsatisfactory. Only 12 patients returned to their previous profession. No difference was seen between early and late operated patients.