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DOI: 10.1055/s-2006-953199
Inzidenz und biologische Aktivität von neutralisierenden Antikörpern gegen Interferon-beta
Interferon-beta wird erfolgreich zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) und des klinisch isolierten Syndrom eingesetzt. Unter der Behandlung mit Interferon-beta können aber neutralisierende Antikörper gegen die verabreichten Interferone auftreten, die die Wirksamkeit des Medikaments beeinträchtigen. Wir untersuchten 400 Patienten unter Interferon-beta-Therapie hinsichtlich der Inzidenz und biologischen Aktivität von neutralisierenden Antikörpern. Mittels eines Capture-ELISAs wurde die Inzidenz von bindenden Antikörpern und mit einem in-vivo-MxA-Test die biologische Aktivität der Antikörper bestimmt. Wir fanden bei 25% aller behandelten Patienten eine Antikörperbildung gegen Interferon-beta, die bei zwei Drittel der Patienten mit einem Wirkverlust von Interferon-beta im Hinblick auf die Induktion Interferon-abhängiger Gene einherging. Sowohl die Antikörperbildung wie auch der Wirkverlust des Interferons wurde signifikant häufiger bei der subkutanten Gabe von Interferon-beta 1a und 1b als bei der intramuskulären Gabe von Interferon-beta 1a beobachtet. Bei der Mehrzahl der Patienten, bei denen neutralisierende Antikörper auftraten, zeigte sich eine Persistenz der Antiköper bei der Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten. Zusammenfassend stellt die Antikörperbildung gegen Interferon-beta ein relevante Ursache des Wirkverlusts der Interferone bei der MS dar.