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DOI: 10.1055/s-2006-953134
Kategorienlernen bei Parkinsonpatienten – Unterschiede zwischen feedback-basiertem Lernen und Beobachtungslernen?
Hintergrund: Die genaue Rolle des Striatums beim Lernen ist derzeit ungeklärt. Shohamy et al. (2004) fanden in einer Untersuchung mit Parkinsonpatienten und gesunden Kontrollprobanden zum probabilistischen Klassifikationslernen Hinweise auf die Bedeutung des Striatums für eine bestimmte Form des Lernens, nämlich das feedback-basierte Lernen.
Fragestellung: Lässt sich anhand eines Paradigmas zum Klassifikationslernen, bei dem feedback-basiertes Lernen und Beobachtungslernen optimal parallelisiert sind, der Befund bestätigen, dass die Bedeutung des Striatums beim Lernen von Feedbackeigenschaften der Aufgabe abhängt?
Hypothese: Parkinsonpatienten sind gegenüber gesunden Kontrollprobanden in einer Feedbackversion einer Kategorisierungsaufgabe beeinträchtigt, in einer Beobachtungsversion derselben Aufgabe gibt es keine Unterschiede zwischen Patienten und Probanden.
Methodik: Wir verwendeten eine Kategorisierungsaufgabe mit einer komplexen, nichtlinearen Regel, in der Parkinsonpatienten in früheren Untersuchungen Lerndefizite gezeigt hatten. Der Test bestand aus drei Blocks mit je 100 Lerndurchgängen, in denen entweder durch Feedback oder durch Beobachtung gelernt wurde. Abgerufen wurde das Gelernte in 4 Testblocks mit je 50 Durchgängen, die in beiden Versionen des Tests identisch waren. Wir untersuchten 31 Parkinsonpatienten, bei denen das Vorliegen einer Demenz oder Depression ausgeschlossen wurde, sowie 30 nach Alter und Bildungsgrad gematchte gesunde Kontrollprobanden.
Ergebnisse: In der Beobachtungsversion des Tests fand in beiden Gruppen signifikantes Lernen statt, während in der Feedbackversion in beiden Gruppen nur ein minimaler Lernerfolg zu beobachten war. In der Feedback-Bedingung zeigten sich keine Unterschiede zwischen Patienten und Probanden hinsichtlich des Lernerfolgs.
Schlussfolgerung: Unsere Hypothese hinsichtlich der Rolle des Striatums beim feedback-basierten Lernen ließ sich mit dem in dieser Studie verwendeten Stimulusmaterial nicht bestätigen. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zu einer früheren Studie und lässt sich möglicherweise dadurch erklären, dass in unserer Studie explizite, hypothesen-testende Strategien in stärkerem Maße zum Einsatz kamen. Hieraus kann man schlussfolgern, dass die Rolle des Striatums beim Lernen nicht nur von den Feedback-Eigenschaften eines Tests abhängt.