Aktuelle Neurologie 2006; 33 - V197
DOI: 10.1055/s-2006-953030

Charakterisierung und Quantifizierung von alpha-Synuclein im Liquor cerebrospinalis bei Synucleinopathien

B. Mollenhauer 1, V. Cullen 1, C. Trenkwalder 1, D. Sarracino 1, B. Krastins 1, M. Otto 1, M. Schlossmacher 1
  • 1Boston, US; Kassel; Ulm

Fragestellung: Akkumulation von unlöslichem alpha-Synuclein (aS) in neuronalem Gewebe findet sich neuropathologisch bei den so genannten “Synucleinopathien“. Zu diesen gehören u.a. der M. Parkinson (PD) und die Demenz mit Lewy Bodies (DLB). Alpha-synuclein ist ein kleines, 140 Aminosäuren langes zytoplasmatisches Protein. Kürzlich konnte aS auch extrazellulär einschließlich im Blut, Liquor cerebrospinalis und in konditioniertem Zellkulturmedium mittels Western immunoblot nachgewiesen werden, was die Frage nach dem zugrunde liegenden Mechanismus der extrazellulären Präsenz und der biologischen Rolle von aS aufwirft. Unser Ziel war es das extrazelluläre aS im Liquor zu charakterisieren und zu quantifizieren.

Methode: Wir untersuchten die Spezifität eines kürzlich entwickelten aS-ELISA (enzyme linked immunoabsorbant assay) für Liquor und optimierten die Sensitivität des Assays für nachfolgende Quantifikationen von unkonzentriertem Liquor von Patienten.

Ergebnisse: In einer Pilotstudie zeigte sich eine signifikante Verminderung von aS im Liquor bei Synucleinopathien (PD und DLB) im Vergleich zu Patienten mit M. Alzheimer und Kontrollen. Parallel führten wir eine Immunitätsaufreinigung von Liquor mittels einer spezifischen IgG Säule und einem daran gekoppelten polyklonalen Antikörper durch und wiesen in den Eluaten mit Massen Spektrometrie spezifisch aS im Liquor nach.

Schlussfolgerung: Ziel der Studie ist die Evaluierung von aS im Liquor cerebrospinalis als potentieller Biomarker für Synucleinopathien.