psychoneuro 2006; 32(4): 174
DOI: 10.1055/s-2006-941615
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Schizophrenie - Partieller Agonismus - wirksam ohne Gewichtszunahme

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Publikationsdatum:
10. Mai 2006 (online)

 

Partielle Agonisten wie Aripiprazol (Abilify®) erweitern sinnvoll die Palette der Behandlungsoptionen bei schizophrenen Erkrankungen, stellte der Nobelpreisträger, Prof. Arvid Carlsson, Götheborg, auf dem letztjährigen AGNP-Kongress vor. Partielle Agonisten weisen eine intrinsische Aktivität auf, die zwischen der eines reinen Agonisten und der eines Antagonisten liegt, somit können sie je nach Bedarf das gesamte Dopaminsystem stabilisieren. Im mesolimbischen System, in dem vermutlich die Dopaminüberaktivität für die Positivsymptomatik verantwortlich ist, wird das Dopaminangebot verringert. Im mesokortikalen Bereich, in dem eine Dopaminunteraktivität für die Negativsymptomatik verantwortlich gemacht wird, kommt es zu einem vermehrten Dopaminangebot.

Demnach ist eine antipsychotische Wirkung mit einer Verbesserung der Negativsymptomatik sowie kognitiver Funktionen zu erwarten, ohne dass extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen zu erwarten sind. Diese theoretischen Überlegungen konnten für Aripiprazol bereits in fünf Langzeitstudien mit über 5000 Patienten bestätigt werden, erklärte Prof. Wolfgang Fleischhacker, Innsbruck. Die Wirksamkeit war dabei vergleichbar mit der anderer Neuroleptika, wobei Aripiprazol sich durch ein günstiges Nebenwirkungsprofil auszeichnet. So sind Gewichtszunahmen oder Lipidveränderungen nicht zu erwarten. Bei Umstellungen von anderen Neuroleptika sollte aber behutsam vorgegangen werden.