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DOI: 10.1055/s-2006-941614
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Fluktuationen bei Parkinsontherapie - Motorische und nicht-motorische Wearing-off-Symptome
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
10. Mai 2006 (online)
Bereits etwa ein bis zwei Jahre nach Initialtherapie mit Levodopa, das nach wie vor als Goldstandard in der Parkinsontherapie zählt, können Wearing-off-Symptome auftreten, d.h. die Wirkdauer von Levodopa wird spürbar kürzer. Für den Patienten bedeutet dies eine deutliche Verschlechterung seiner Lebensqualität. Insbesondere die nichtmotorischen Wirkungsfluktuationen, z.B. depressive Episoden, Konzentrations- und/ oder Gedächtnisstörungen bzw. Angst- oder Panikattacken, werden auch heute noch leicht übersehen. Wie Witjas et al. ([2]) zeigen konnten, beeinträchtigen diese die Lebensqualität jedoch viel stärker als bislang angenommen. Überraschenderweise gaben 28% der Patienten an, dass nichtmotorische Fluktuationen mit einem höheren Grad an Behinderung einhergingen als die motorischen Fluktuationen, wie Abnahme der Beweglichkeit oder Tremor.
Durch die Kombination von Levodopa mit dem COMT-Hemmer Entacapon können die Wearing-off-Symptome relevant reduziert werden. Eine multizentrische offene prospektive Studie ([1]) mit 840 Parkinson-Patienten, die mit dem Kombinationspräparat aus Levodopa/ Carbidopa / Entacapon (Stalevo®) behandelt wurden, zeigte nach sechs Wochen bei allen abgefragten Wearing-off-Symptomen eine Reduktion des Ausprägungsgrads um durchschnittlich 45,6%.
Stalevo® konnte auch bei den nichtmotorischen Symptomen den Ausprägungsgrad um bis zu 40% reduzieren.
Literatur
- 01 Jost WH . Zeiler B . Nüdling S . Elsner A . Enk C . Roscher T . Wirksamkeit und Verträglichkeit von Stalevo® bei Parkinson-Patienten mit Wearing-off-Symptomen. Akt Neurol. 2005; 32 (suppl 6) S318-S325
- 02 Witjas T . Kaphan E . Azulay JP . Blin O . et al . Nichtmotorische Fluktuationen bei Morbus Parkinson. Neurology. 2002; 59 408-413