Endoskopie heute 2006; 19 - P37
DOI: 10.1055/s-2006-939400

Erfolgreiche Behandlung eines Gallensteinileus (Bouveret's Syndrom) mittels Extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie und Argon-Plasma-Koagulation

C Gemmel 1, U Weickert 1, A Eickhoff 1, D Schilling 1, JF Riemann 1
  • 1Klinikum der Stadt Ludwigshafen gGmbH, Medizinische Klinik C

Eine 89-jährige Patientin wurde uns mit Übelkeit, postprandialem Erbrechen und epigastrischen Beschwerden seit 5 Tagen zur weiteren Behandlung zugewiesen. In der Ösophagogastroduodenoskopie zeigte sich ein ca. 4cm im Durchmesser großer Gallenstein, der das Lumen des Duodenum descendens verlegte. Der Einsatz der Laserlithotripsie und der Elektrohydraulischen Lithotripsie verblieb ohne nennenswerten Effekt. Anschließend gelang es mittels des kombinierten Einsatzes der Argon-Plasma-Koagulation und Extra-Korporalen-Stoßwellenlithotripsie den Stein zu zertrümmern. Die Fragmente führten in den weiter distal gelegenen Abschnitten des Gastrointestinaltraktes nicht zu einer erneuten Obstruktion und gingen spontan ab. Da die meisten Patienten mit Bouveret's Syndrom höheren Alters sind und häufig eine Vielzahl von Begleiterkrankungen aufweisen, sind die Komplikationsraten einer chirurgischen Therapie hoch (12–27%). Aus diesem Grund sollten Patienten mit Bouveret's Syndrom primär einem gastroenterologischen Zentrum mit ausreichender Erfahrung hinsichtlich der verschiedenen Steinfragmentierungstechniken vorgestellt werden. Die chirurgische Therapie sollte denjenigen Patienten vorbehalten bleiben, bei denen die minimal-invasive Therapie nicht erfolgreich ist.