Vier Jahre Bauchzentrum – Medizinische und ökonomische Wirkungen

Das Herz-Jesu-Krankenhaus Münster betreut als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung aufgrund seiner fachlichen Ausrichtung eine hohe Zahl von Patienten mit akuten Erkrankungen des Bauchraumes. Seit Januar 2002 sind mit der Einrichtung einer interdisziplinären Bauchstation die räumlichen und strukturellen Voraussetzung für eine interdisziplinäre ärztliche und pflegerische Betreuung dieser Patienten gegeben. Neben der täglichen Visite, die von Viszeralchirurgen und Gastroenterologen gemeinsam durchgeführt wird, haben die beiden Abteilungen ein innovatives, abteilungsübergreifendes Behandlungskonzept entwickelt, das die Qualität der medizinischen Betreuung verbessert und die ökonomischen Rahmenbedingungnen optimiert hat.

Insgesamt wurden in den vergangenen 4 Jahren 1351 Patienten auf der interdisziplinären Bauchstation behandelt (Zahlen bis 30.9.2005). Davon wurden bei 94% der Patienten endoskopische Eingriffe und bei 38% eine operative Therapie durchgeführt. Die häufigsten Diagnosen waren Tumorerkrankungen des GI-Traktes, gefolgt von Divertikulitis, GI-Blutung und Gallensteinleiden. Bemerkenswert ist, dass bei unveränderter Verteilung der Diagnosen eine Verkürzung der Verweildauer aus dieser Station in den vergangenen 4 Jahren von zunächst 11,3 auf zuletzt 7,7 Tage beobachtet werden konnte. Diagnosebezogen konnte die Verweildauer um bis zu 33% gesenkt werden. Darüber hinaus wurden in zunehmender Zahl gemeinsame Eingriffe laparoskopisch assistierter Endoskopie, oder endoskopisch assistierter operativer Maßnahmen durchgeführt, die das Leistungsspektrum beider Abteilungen erheblich erweitert hat.

Neben Aspekten des modernen, interdisziplinär-kooperativen Qualitätsmanagements, das so die Versorgung unserer Patienten mit akuten Erkrankungen der Verdauungsorgane erheblich verbessert hat, trägt das Herz-Jesu-Krankenhaus Münster mit der Einrichtung des Bauchzentrums auch den Anforderungen effizienten, ressourcenschonenden medizinischen Handelns Rechnung.