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DOI: 10.1055/s-2005-920631
Kommunale Gesundheitspolitik und Gesundheitsplanung/-berichterstattung aus der Sicht der im politisch-administrativen System tätigen Entscheidungsträger/Innen
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Hintergrund: Trotz aktiver Umsetzung der neuen ÖGD-Aufgaben „Gesundheitsberichterstattung/Gesundheitskonferenz“ durch das Gesundheitsamt wurden diese Aktivitäten auf Seiten der Kommunalpolitiker und Verwaltungsführungskräfte weder deutlich als Möglichkeit der Politikgestaltung wahrgenommen noch gezielt und aktiv als Steuerungsinstrument eingesetzt und genutzt. Ziel: Die Fragestellungen dieser Arbeit beziehen sich auf die Gestaltungserfordernisse im Politikfeld „Kommunale Gesundheit“, die aufgrund des neuen ÖGD – Gesetzes NRW ermöglicht bzw. notwendig werden. Generell geht es um die Frage, ob Entscheidungsträger des kommunalen Politisch-Administrativen-Systems diese neuen Gestaltungsmöglichkeiten überhaupt wahrnehmen und wenn ja, welche gesundheitsbezogenen Themen aufgegriffen bzw. präferiert werden. Material und Methoden: Mündliche Interviews mittels standardisiertem Fragebogen bei 26 führenden Kommunalpolitikern und 18 Führungskräften in den Verwaltungen im Kreis Heinsberg. Ergebnisse: Die Führungskräfte in Politik und Verwaltung sind nach eigener Einschätzung mit vielfältigen Aufgaben, die auch einen Gesundheitsbezug haben, befasst und sehen Anknüpfungspunkte an das Politikfeld „Gesundheit“. Gesundheit nimmt aber in der Rangfolge der abgefragten Politikfelder eher eine mittlere Position ein. Die kommunale Gesundheitskonferenz wird positiv eingeschätzt. Die kommunale Gesundheitsberichterstattung hat nur teilweise den Erwartungen der Entscheidungsträger im Bereich Gesundheit von Kindern und Jugendlichen entsprochen. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die beiden neuen Instrumente „kommunale Gesundheitsberichterstattung“ und „kommunale Gesundheitskonferenz“ haben im Politisch-Administrativen-System im Kreis Heinsberg noch nicht die erwartete Akzeptanz erreicht, damit sie von den Entscheidungsträgern gezielt als Steuerungsinstrument eingesetzt werden. Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung haben einen eigenen ggf. auch unterschiedlichen Informationsbedarf, der bei ihrer Einbindung in und ihrer aktiven Teilnahme an gesundheitsbezogenen Gremien und Diskussionen von der Gesundheitsfachverwaltung berücksichtigt werden sollte. Ein generelles Interesse an kommunaler Gesundheitspolitik ist bei den Entscheidungsträgern vorhanden.