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DOI: 10.1055/s-2005-920622
Inanspruchnahme von Leistungen der Pflegeversicherung. Eine Analyse auf der Basis der Versichertenstichprobe AOK Hessen/KV Hessen
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Seit 1995/1996 können Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung in Anspruch genommen werden. Prävalenz- und Inzidenzschätzung der Pflegebedürftigkeit (nach SGB XI) sowie ihre Verteilung nach Alter, Geschlecht, Versorgungsbereich und Entwicklung über den Zeitraum von 1998 bis 2002 waren die wichtigsten Ziele des Forschungsprojektes. Material und Methoden: Die Versichertenstichprobe AOK Hessen/KV Hessen (VSH) ist eine 18,75%ige Stichprobe der AOK- Versicherten in Hessen. Stammdaten sowie Leistungsabrechnungsdaten für ca. 300.000 Personen pro Jahr stehen bisher für den Zeitraum 1998–2002 zur Verfügung. Ergebnisse: Im Jahr 2002 beträgt die Prävalenz, standardisiert auf die hessische Bevölkerung, 3,09% (Männer: 2,2%; Frauen: 3,9%). Die Inzidenz liegt in den Jahren von 1999 bis 2002 gleichbleibend bei ca. 0,7%. Zwischen 1998 und 2002 nimmt die Anzahl der Leistungsempfänger um 14% zu, davon entfallen 8% auf den Alterseffekt. Einen Monat vor der erstmaligen Inanspruchnahme von Pflegeleistungen war bei über 50% der Betroffenen ein Krankenhausaufenthalt dokumentiert. Einem Wechsel von der ambulanten zur stationären Pflege geht ebenfalls in 50% der Fälle ein Krankenhausaufenthalt voraus. Innerhalb eines Jahres wechseln 15% aller Leistungsempfänger die Leistungsart und/oder Pflegestufe, die Pflegegeldempfänger sind in Bezug auf Wechsel die stabilste Gruppe. Rund ein Drittel der Pflegeleistungsempfänger nimmt die Leistungen für weniger als 12 Monate vor Versterben in Anspruch. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Analyse personenbezogener Leistungsdaten von SPV in Verbindung mit den Leistungsdaten der GKV bietet die Möglichkeit, Verläufe bei Pflegebedürftigkeit abzubilden. Dadurch können Entwicklungen und Inanspruchnahme von Leistungen verschiedener Sektoren dargestellt und erhöhter Versorgungsbedarf bei Pflege untersucht werden. Die Untersuchung stellt Daten für gesundheitspolitische Planungen bereit.