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DOI: 10.1055/s-2005-920594
Befragung zur Wahrnehmung von Gewalt gegen Kinder und zur Nutzung des Leitfadens „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ durch Brandenburger Kinderärzte
Ziel: Ziel dieses Beitrages ist, die Ergebnisse einer Nutzerbefragung von Brandenburger Kinderärzten zu einem Leitfaden „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ vorzustellen und diese im Zusammenhang mit dem Brandenburger Präventionsprogramm „Gesund Aufwachsen im Land Brandenburg“ zu diskutieren. Methodik: Umfrage bei insgesamt 285 ambulant und stationär tätigen Kinderärzten bzw. Kinder- und Jugendpsychiatern über einen strukturierten Fragebogen zu folgenden Themen: Gestaltung des Leitfadens, Nutzen der Informationen für die Praxis, Bedarf an Unterstützung, Zusammenarbeit mit anderen Stellen. Ein zweimaliges Versenden der Fragebögen erbrachte eine Response von 92 von insgesamt 285 Antworten (33.3%). Ergebnisse: Die Gestaltung und die Inhalte des Leitfadens wurden insgesamt mit der Note „gut“ bewertet. 38,8% der Ärzte gaben an, aufgrund des Leitfadens ihr bisheriges Vorgehen bei Gewaltfällen verändert zu haben. Mit Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten teilten zwar fast alle mit, aber 20,6% waren mit der Zusammenarbeit anderer Stellen unzufrieden (insbesondere bezogen auf das Jugendamt und die Polizei). Einen Bedarf an fallbezogener Unterstützung berichteten allein 64,1% und insbesondere durch das Jugendamt. Schlussfolgerung: Der Leitfaden „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ stellt für Brandenburger Kinderärzte nützliche Informationen zum Vorgehen in der Praxis zur Verfügung. Das Bündnis „Gesund Aufwachsen in Brandenburg“ hat den Bedarf an Unterstützung in Form eines Maßnahmeplanes aufgegriffen. Einerseits werden spezifische Fortbildungen für Kinderärzte und bereichsübergreifende Fortbildungen angeboten, andererseits soll durch regionale Arbeitsgruppen eine bessere Vernetzung der Akteure vor Ort erfolgen.