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DOI: 10.1055/s-2005-871165
Ernährungszustand von geriatrischen Patienten: Zusammenhang zwischen biochemischen Parametern und Mini Nutritional Assessment (MNA) bzw. Subjective Global Assessment (SGA)
Ziel: Es wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen biochemischen Parametern und anderen Methoden zur Erfassung von Mangelernährung (MNA, SGA) besteht.
Methoden: Bei 205 geriatrischen Patienten (≥ 75 Jahre, erwartete Klinikaufenthaltsdauer ≥ 48 Stunden, kein präfinaler Zustand) wurde am Tag nach der Klinikaufnahme zur Analyse der Laborpara-meter nüchtern Blut abgenommen. Zusätzlich wurde die Ernährungssituation mittels MNA und SGA erfasst. Zur Überprüfung von Zusammenhängen wurde der Chi2-Test angewendet.
Ergebnisse: 142 Frauen und 63 Männer im Alter von 83,0±4,7 (Median: 82,0) Jahren nahmen an der Studie teil. Alle Patienten waren multimorbide. Die häufigsten Diagnosen waren Frakturen (27%) und Erkrankungen des Herz-, Kreislaufsystems (19%). Die Prävalenz niedriger Laborparameter ist in Tab.1 dargestellt, die Ergebnisse des MNA in Tab.2 und die Ergebnisse des SGA in Tab.3.
Tab. 1:Tab. 2: MNA
|
Prävalenz |
n |
Gesamtprotein <60g/L |
10,2% |
205 |
Albumin <35g/L |
23,5% |
187 |
Präalbumin <150mg/L |
19,1% |
199 |
25-OH-Vit. D <10 ng/mL |
45,2% |
199 |
Folat <7,5 nmol/L |
28,1% |
199 |
Cobalamin <150 pmol/L |
3,6% |
197 |
Retinol <0,35µg/mL |
17,6% |
188 |
Tocopherol <13µg/mL |
29,7% |
185 |
Zusammenhänge wurden lediglich zwischen Gesamtprotein und MNA (<17P. Vs. ≥ 17P.) Sowie zwischen Folat und SGA (c vs. AB) festgestellt (p<0,05).
Schlussfolgerung: es ist nur bedingt möglich, aus Laborparametern rückschlüsse auf den Ernährungszustand gemessen mit MNA, SGA zu ziehen. Umgekehrt reflektieren MNA, SGA nicht die Versorgungslage mit einzelnen Nährstoffen. Spezifische Aussagen über die Nährstoffversorgung sind nur mit biochemischen Methoden möglich.