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DOI: 10.1055/s-2005-871145
Ein vereinfachtes SGA-Screening auf Mangelernährung bei Tumorpatienten: Aufwand und Reproduzierbarkeit
Mangelernährung ist ein wesentliches Problem der klinischen Medizin. Für ein Routine-Screening zur Erfassung der Mangelernährung ist ein einfaches und zuverlässiges Verfahren wünschenswert.
Wir entwickelten eine vereinfachte semi-quantitative Version (SGA-KTB) der erstmals 1987 beschriebenen Subjektiven Globalerfassung (SGA; Detsky et al.) und verglichen das neue Verfahren in Handhabung und Reproduzierbarkeit (4 unterschiedliche Untersucher, je 2 pro Patient) mit simultan eingesetzten anderen etablierten subjektiven Screening-Instrumenten: SGA (Charité-Version, www.dgem.de), Patienten-generierter SGA nach F. Ottery (pgSGA), Mini Nutritional Assessment (MNA) und Nutrition Risk Score (NRS; ESPEN 2002). Der neue Bogen wurde zusätzlich zum Ausfüllen durch Patienten formuliert (pgSGA-KTB). Wir untersuchten bisher 25 Tumorpatienten, Alter 37 bis 78J, BMI 15.4 bis 33.7kg/m2, Gewichtsänderung seit Tumordiagnose -36 bis +51%.
Der erforderliche Zeitaufwand pro Untersuchung betrug SGA-KTB 3.0±1.1, SGA 6.3±3.2, MNA 4.2±3.2, NRS 4.1±2.8, pgSGA 4.8±3.0, pgSGA-KTB 2.9±2.9 Minuten. Die Ergebnisse der jeweils 2 Untersucher korrelierten jeweils signifikant (p<0.05) mit r2=0.84 (SGA-KTB), 0.80 (SGA), 0.49 (MNA), 0.64 (NRS).
Die neu konzipierte vereinfachte SGA-Version ist weniger aufwendig als vergleichbare Verfahren, gut reproduzierbar und auch als patienten-generierte Version einsetzbar.