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DOI: 10.1055/s-2005-866703
FP-CIT-SPECT und MIBG-Szintigraphie im Anfangsstadium des idiopathischen Parkinson-Syndroms
Einleitung: Nuklearmedizinische Methoden können zur Diagnose eines idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) beitragen. In der vorliegenden Studie wurde die Sensitivität des [123I]FP-CIT-SPECT (DATSCAN) und der [123I]MIBG-Szintigraphie bei Patienten im Anfangsstadium eines IPS, Hoehn und Yahr-Stadium 1, untersucht.
Patienten und Methoden: Bei 18 Patienten mit IPS im Hoehn und Yahr-Stadium 1 (5 Frauen, 13 Männer, Alter 37–75 Jahre) wurden ein zerebrales [123I]FP-CIT-SPECT und eine kardiale [123I]MIBG-Szintigraphie durchgeführt. Zwecks Quantifizierung wurden der Quotient aus striataler / okzipitaler Anreicherung im FP-CIT-SPECT beziehungsweise der Quotient aus kardialer / pulmonaler Anreicherung (H/M ratio) in der MIBG-Szintigraphie ermittelt.
Ergebnisse: 15 von 18 Patienten zeigten eine pathologisch reduzierte oder asymmetrische striatale FP-CIT-Anreicherung. Die FP-CIT-Aufnahme war im betroffenen (kontralateral zur klinisch betroffenen Körperseite) Striatum signifikant niedriger als im nicht betroffenen Striatum (p<0.001, Student's paired t-test). Die striatale FP-CIT-Anreicherung korrelierte signifikant mit dem motorischen Teil der UPDRS (p<0.05, Pearson's correlation), nicht aber mit dem Alter, der Erkrankungsdauer oder dem Geschlecht der Patienten.
Die MIBG-Szintigraphie ergab bei 13 von 18 Patienten einen pathologischen Befund. Wir fanden keine signifikante Korrelation zwischen der H/M ratio in der MIBG-Szintigraphie einerseits und dem motorischen Teil der UPDRS, dem Alter, der Erkrankungsdauer oder dem Geschlecht der Patienten andererseits. Die striatale FP-CIT-Aufnahme korrelierte hochsignifikant mit der kardialen MIBG-Anreicherung (p<0.0001).
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit allenfalls leichten Symptomen kann es schwierig sein, die Diagnose eines IPS nur anhand klinischer Kriterien zu untermauern. In diesen Fällen können das FP-CIT-SPECT und die MIBG-Szintigraphie zur frühen Diagnosestellung beitragen. Die Funktionsverluste nigrostriataler and kardialer sympathischer Neuronen scheinen eng miteinander korreliert zu sein.