psychoneuro 2005; 31(2): 67
DOI: 10.1055/s-2005-865031
Blickpunkt

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Parkinson-Therapie heute - Patientenführung im Mittelpunkt

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. März 2005 (online)

 

Bei der Versorgung von Parkinson-Patienten bestehen auch heute noch große Engpässe. Viele Patienten leiden Jahre an körperlichen und/oder psychischen Symptomen, ohne dass die Diagnose klar erkannt wird. Gründe hierfür sind u.a. unklare Versorgungszuständigkeiten, die Schnittstellenproblematik zwischen Hausarzt und Facharzt. Diagnostik und Therapie orientieren sich häufig nach der individuellen Erfahrung und Neigung, werden zudem durch Budget, Richtgrößen und Bettenbelegung beeinflusst. Für eine effektive und auch kosteneffiziente Behandlung der Patienten müssen die Kooperation der behandelnden Therapeuten als Disease- und Fallmanagement und auch fachärztliche Kompetenzzentren ausgebaut werden, forderte Dr. Reinhard Ehret, Berlin, auf einem Presseworkshop. Ziel der Behandlung müsse es sein, dem Patienten solange wie möglich seine Selbstständigkeit zu bewahren.

Eine Möglichkeit, um Kosten einzusparen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern, bietet eventuell das Patientenmonitoring per Video. Mit dieser Methode hält der Patient per täglicher Videoaufzeichnung und Telefon engen Kontakt zum Arzt. Die medikamentöse Einstellung der Patienten ist so beispielsweise unter Umständen ohne stationären Aufenthalt möglich und kann sich mehr an der Alltagsrealität des Patienten orientierten, erklärte Ehret.