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DOI: 10.1055/s-2005-865019
Ein dünneres, flexibles Mini-Hysteroskop mit abwinkelbarer Optik zur gezielten Biopsie des Endometriums
Fragestellung: Die Beurteilung des Cavum uteri unter Sicht kann durch starre Hysteroskope mit großem Durchmesser von ca. 5mm und nicht vorhandener retrograder Sicht eingeschränkt sein. Im Rahmen eines Forschungsprojektes, das von der Bayerischen Forschungsstiftung, München, gefördert wurde, ist in Zusammenarbeit mit der Fa. PolyDiagnost, Pfaffenhofen, ein neuartiges Mini-Hysteroskop entwickelt und in klinischer Anwendung erprobt worden.
Methodik: Nach der Definition der klinischen Anforderungen wurde ein neuartiges, dünneres und flexibles Mini-Hysteroskop mit 0° Optik und 70° Blickfeld entwickelt, das eine Auflösung von 6.000 Pixel hat. Das EndoGnost-Hysteroskop ist 18cm lang und hat einen äusseren Durchmesser von nur 2,67mm. Zwei Arbeitskanäle mit einem Durchmesser von 1,2mm und 0,55mm erlauben die Spülung und das Absaugen sowie die Einführung einer Biopsiezange oder Zytologiebürste, so dass suspekte Gewebebefunde unter Sicht gezielt untersucht werden können. Die Spitze des Instrumentes ist kontrolliert um 90° abbiegbar zu beiden Seiten. Eine Biegung größer als 90° ist in der Laborerprobung. Das Instrument ist gassterilisierbar.
Ergebnisse: In einer Serie von 9 Patientinnen im Alter von 65,1 Jahren (46–89) konnte das Mini-Hysteroskop erfolgreich und ohne Komplikationen zur Abklärung einer peri- bzw. postmenopausalen Blutung eingesetzt werden. Zur Einführung des Hysteroskopes ist nur eine Zervixdilatation von max. 3mm notwendig. Die Benutzung von Hegar-Stiften zur Dilatation ist deshalb nur eingeschränkt, in der Regel aber gar nicht notwendig. Die abwinkelbaren Spitzen erlauben eine bessere Sicht in die beiden Ostien der Tuben. Bewegungen der Instrumentspitze sollten zur Vermeidung einer Perforation immer nur kontrolliert erfolgen.
Diskussion: Die diagnostische Beurteilung des Cavum uteri unter Sicht ist mit diesem flexiblen Mini-Hysteroskop auch ambulant möglich. Die Sicht auf dem Monitor ist – bedingt durch die geringeren Durchmesser bzw. Auflösung des Lichtleiters – kein Vollbild, sondern ein Kreisbild, das aber die Beurteilung nicht einschränkt.
Folgerung: Dieser neuartige Typ eines flexiblen Mini-Hysteroskops mit nur 2,67mm Durchmesser erlaubt eine verbesserte Beweglichkeit und Sichtbeurteilung des Cavum uteri bei gleichzeitig geringerer Invasivität im Vergleich zum Standard eines starren, dickeren Hysteroskopes.