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DOI: 10.1055/s-2005-865012
Die laparoskopischassistierte vaginale Hysterektomie (LAVH)
Der häufigste größere operative Eingriff in der Gynäkologie ist die Hysterektomie, pro Jahr werden in Deutschland bis zu 100.000 dieser Operationen durchgeführt. Neben dem abdominalen und dem vaginalen Zugang etablieren sich zunehmend der laparoskop. Hysterektomie Wegund die laparoskop. assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH). Besonders letztere ermöglicht in schwierigen Fällen die Laparotomie zu vermeiden, die mit einer längeren postoperativen Rekonvaleszenz, höheren postoperativen Beschwerden und mit einer geringeren Akzeptanz der Patientinnen einhergeht. In zunehmendem Maße wird bei onkologischen Indikationen auch die laparoskop. assistierete vaginale radikale Hysterektomie (LARVH) eingesetzt.
Stets wird mit der laparoskopischen Phase begonnen. Bei der LAVH setzt man den Uterus von den Lig. ovaria propria bzw. mit den Adnexe von den Lig. infundibulopelvica ab und präpariert die Lig. lata. Anschließend wird von vaginal die Zervix aus dem Scheidengewölbe gelöst, die Blase distanziert, der Uterus wird von den Uteringefäßen abgesetzt und aus dem Intraabdominalraum vaginal extrahiert. Bei der LARVH werden zusätzlich laparoskopisch die pelvinen Lymphknoten extirpiert und die Parametrien werden weitgehend von der Beckenwand gelöst. Von vaginal werden die Restparametrien präpariert und zusammen mit dem Uterus entfernt. Durch das laparoskopischePräparieren unter Lupenvergrößerung können nervale Strukturen leichter identifiziert, nahezu vollständig geschont und postoperative Empfindungs- und Funktionsstörungen in einem Umfang vermieden werden, wie es bei einer Operation per Laparotomie kaum möglich ist.
Wir führen beide Operationen, bei gegebenen Indikationen, in zunehmender Zahl durch. Sowohl in der laparoskopischen als auch bei der vaginalen Phase verwenden wir für die Hauptschritte jeweils eine bipolare Koagulationszange, die BiClamp, Fa. Erbe, Tübingen, in der Ausführung für die Laparoskopie bzw. in der Ausführung für Laparotomien und vaginale Operationen, mit der wir das Gewebe koagulieren um es anschließend zu dissezieren. So können wir auch in der vaginalen Phase weitgehend auf schmerzhafte Ligaturen verzichten und die postoperativen Verläufe noch günstiger gestalten. Z.B. bei der vaginalen Hysterektomie konnten wir durch den Einsatz der BiClamp den Blutverlust und die postoperative Schmerzmittelgabe statistisch signifikant reduzieren.
Wir stellen beide operativen Eingriffe, die LAVH und die LARVH anhand von Videostreifen vor, berichten über unsere Erfahrungen mit diesen Operationen und demonstratieren die wegbereitenden intra-und postoperativen Vorteile durch den Einsatz der innovativen Technik der BiClamp, die möglicherweise auch von anderen medizinischen Disziplinen in dieser oder in ähnlicher Form übernommen werden können.