Endoskopie heute 2005; 18 - V44
DOI: 10.1055/s-2005-864937

Häufigkeit von Dünndarmpolypen bei Patienten mit sporadischem Duodenaladenom: Prospektive Untersuchung mit der Kapselendoskopie

D Hartmann 1, P Erben 1, D Schilling 1, JF Riemann 1
  • 1Klinikum Ludwigshafen, Medizinische Klinik C

Einleitung:

Bei Patienten mit einem familiären Polyposissyndrom findet man gehäuft Polypn im Duodenum, sowie im gesamten Dünndarm. Unklar ist jedoch, ob Patienten mit sporadischem Duodenaladenom ohne Nachweis eines familiären Polyposissyndromsebenfalls vermehrt Dünndarmpolypen aufweisen.

Ziel dieser Untersuchung war daher der prospektive Vergleich der Häufigkeit von polypösen Dünndarmveränderungen bei Patienten mit sporadischem Duodenaladenom im Vergleich zu einem Kollektiv ohne Duodenaladenom.

Methodik: 11 Patienten mit dem endoskopischen und histologischen Nachweis eines sporadischen Duodenaladenoms wurden in die Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde eine Kapselendoskopie durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit einem alters- und geschlechtsspezifischen Kontrollkollektiv (n=11) verglichen.

Ergebnisse: Die Kapselendoskopie konnte bei allen Patienten komplikationslos durchgeführt werden. Bei 4/11 Patienten mit Duodenaladenom konnten polypöse Veränderungen im Dünndarm nachgewiesen werden. In der Kontrollgruppe waren keine Polypen nachweisbar. Bei 2/11 Patienten des Studienkollektivs und bei 7/11 Patienten der Kontrollgruppe wurden weitere pathologische Dünndarmveränderungen gefunden. Bei keinem der Patienten führte der Nachweis polypöser Veränderungen aufgrund der Größe und dem makroskopischen Bild zu einer Änderung der Behandlungsstrategie.

Diskussion: Bei Patienten mit sporadischen Duodenaladenom scheinen polypöse Dünndarmveränderungen gehäuft vorzukommen. Meist handelt es sich um kleine, nicht symptomatische Befunde, die in unserem Kollektiv keiner weiteren Behandlung bedurften. In Einzelfällen muss jedoch die Durchführung einer Kapselendoskopie diskutiert werden.