Endoskopie heute 2005; 18 - V3
DOI: 10.1055/s-2005-864898

Endoskopische Therapie des „buried bumper“-Syndroms

B Rieder 1, A Pfeiffer 1
  • 1II. Medizinische Abteilung, Klinikum Memmingen

Das „buried bumper“-Syndrom ist eine seltene und meist spät auftretende Komplikation nach Platzierung einer percutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG). Die Entfernung der unter die Magenschleimhaut eingewachsenen inneren Halteplatte macht häufig eine chirurgische Intervention notwendig.

Zwischen 1/2001 und 10/2004 wurden uns 8 Patienten (60–90 Jahre; 4 Frauen, 4 Männer) wegen eines „buried bumper“-Syndroms zugewiesen und ausschließlich endoskopisch therapiert.

Die PEG Sonden (alle Freka® PEG Gastric CH/FR 15; Fresenius Kabi AG, D-61346 Bad Homburg) waren vor 4 (2–6) Jahren platziert worden. Das „buried bumper“-Syndrom manifestierte sich durch Obstruktion der Sonde, Austreten von Sondenkost neben der Sonde, fehlende Mobilisierbarkeit der Sonde und entzündliche Veränderungen an der Einstichstelle.

Zur Entfernung wurde nach Abschneiden der Sonde auf eine Restlänge von 2cm ein Führungsdraht unter endoskopischer Kontrolle von außen in das Magenlumen vorgeschoben. In 4 Fällen mussten die innere Sondenöffnung und die Halteplatte mittels Nadelpapillotom freigelegt werden. Der Führungsdraht wurde mittels Zange gefasst und oralwärts nach außen gezogen. Anschließend wurde die eingewachsenen Halteplatte von außen mithilfe eines Savary-Bougies (7mm) in das Magenlumen mobilisiert, der Führungsdraht wurde dabei unter Zug gehalten. Die Halteplatte konnte jeweils mit der Schlinge gefasst und geborgen werden.

In einem Fall trat während der Inzision mit dem Nadelpapillotom eine Blutung auf, die durch Unterspritzung und Applikation von Endoclips gestillt wurde. Komplikationen wie Fieber oder Abszedierung traten nicht auf. Eine neue PEG wurde nach 6 (2–12) Tagen bei allen 8 Patienten platziert.

Das beschriebene Verfahren stellt eine effiziente endoskopische Methode zur Therapie des „buried bumper“-Syndroms dar.