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DOI: 10.1055/s-2005-861690
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Quetiapin - Aktuelle Studienergebnisse
Publication History
Publication Date:
14 January 2005 (online)
Bisher wurde angenommen, dass extrapyramidale Störungen unter Antipsychotika dann auftreten, wenn mehr als 80% der striatalen D2-artigen Dopaminrezeptoren besetzt sind, so dass nur ein enges therapeutisches Fenster zwischen 50 bis 80% Besetzung der striatalen Rezeptoren zur Verfügung steht. Wie PD Dr. Gerhard Gründer auf einem Satellitensymposium im Rahmen des DGPPN-Kongresses erklärte, werden nach den Ergebnissen von PET-Untersuchungen unter Clozapin und Quetiapin im Gegensatz zu den anderen Antipsychotika selbst bei sehr hohen Dosierungen keine Besetzung im Striatum über 70% und daher auch keine EPS beobachtet. Diese Anomalie wurde als Wirkprinzip der atypischen Antipsychotika bezeichnet. Allerdings besetzen Clozapin und Quetiapin (Seroquel®) D2-Rezeptoren im temporalen Kortex, die Besetzung ist dabei deutlich höher als im Striatum. Das therapeutische Prinzip scheint daher nicht auf das Striatum begrenzt, sondern auch im extrastriatalen Bereich zu wirken. Die striatalen Rezeptoren werden dabei nur transient besetzt (loose Binding Prinzip). Dies könnte die atypischen Eigenschaften von Clozapin und Quetiapin erklären.