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DOI: 10.1055/s-2004-833248
Venöse MR-Angiographie und Bestimmung der zerebralen Zirkulationszeit bei Pseudotumor cerebri-Patienten
Fragestellung: Die zerebrale Zirkulationszeit lässt sich einfach und nicht invasiv mittels Duplexsonographie unter Verwendung eines Ultraschallkontrastverstärkers untersuchen. Aufgrund der kürzlich nachgewiesenen Stenosierung zerebraler venöser Sinus bei Patienten mit Pseudotumor cerebri (PTC), soll in dieser Studie die zerebrale Zirkulationszeit (cerebral transit time: CTT) mittels kontrastverstärkter Duplexsonographie bei 25 Patienten im Vergleich zu 25 alters- und geschlechtsvergleichbaren Kontrollpersonen untersucht werden. Insbesondere soll die Studie klären, ob es, bedingt durch eine Verlangsamung des venösen Flusses bei Verengung der venösen Blutleiter zu einer Verlängerung der zerebralen Zirkulationszeit kommt
Methoden: Bisher wurden 12 Kontrollpersonen (12 Frauen, mittleres Alter 38.8 Jahre) und 8 PTC-Patienten (7 Frauen, mittleres Alter 42.1 Jahre) untersucht. Jeder PTC-Patient erhielt eine kontrastmittelverstärkte dreidimensionale venöse MRA. Unter Verwendung eines Kontrastmittelbolus von 1ml (Sonovue®) wurde die CTT bei allen Personen als Differenz zwischen dem maximalen Kontrastmittel-Peak in der A. carotis communis und der Vena jugularis berechnet.
Ergebnisse: 7/8 (88%) PTC-Patienten wiesen eine Stenosierung der venösen Sinus auf (beidseits n=3, einseitig n=4). Die CTT betrug bei den PTC-Patienten 8,7 s (95% Konfidenzintervall (KI): 6,3; 11,2) und bei den Kontrollpersonen 7,6 s (95% KI: 5,9; 9,2). Der Unterschied war dabei statistisch nicht signifikant.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie bestätigen die erhöhte Inzidenz von Stenosierungen der zerebralen Sinus bei PTC-Patienten. Hinweise auf eine Affektion der zerebralen Zirkulationszeit ließen sich bei dem bisher untersuchten Kollektiv nicht nachweisen.