RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2004-833223
Normale Entzündungsparameter in der Routinelaboruntersuchung bei Aufnahme von Patienten mit akutem Schlaganfall
Neuere Studien legen eine komplexe, zytokinvermittelte entzündliche Antwort nach akutem ischaemischem Schlaganfall nahe. Frühere Untersuchungen zeigen eine Korrelation zwischen Serumspiegeln verschiedener Akute-Phase-Proteine und ungünstigem prognostischem Outcome bei zerebraler Ischaemie.
Es wurden retrospektiv Serumspiegel von C-reaktivem Protein (CRP) und Fibrinogen sowie Leukozytenzahl und Verhältnis Segmentkernige zu Lymphozyten (S/L-Ratio) im Differentialblutbild i.R. der Aufnahmeroutine von Patienten mit ischaemischen Insulten (INS, n=45) bzw. transitorischen ischaemischen Attacken (TIA, n=46) im Mediastromgebiet und supratentoriellen Parenchymblutungen (ICB, n=43) untersucht. Alle Patienten waren zum Aufnahmezeitpunkt und während der gesamten späteren Behandlung infektfrei (normaler Urinstatus und unauffällige Röntgen-Thoraxuntersuchung, keine klinischen Infektzeichen).
Die Mittelwerte sämtlicher untersuchter Parameter lagen bei allen Gruppen im Normbereich. Mittelwerte (Standardabweichungen) für CRP in den einzelnen Gruppen waren jeweils 0,44 (1,09), 0,33 (0,79) und 0,24 (0,5)mg/dl, für Fibrinogen 3,43 (0,72), 3,26 (0,64) und 3,24 (0,73)mg/dl, für Leukozytenzahlen 8,02 (2,08), 7,22 (2,11) und 8,75 (3,56)/nl sowie für die S/L-Ratio 5,86 (2,58), 6,04 (2,62) und 6,0 (6,64). Bei keinem der 4 Parameter zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen den 3 Gruppen (Kruskal-Wallis-Test, Dunn-post hoc-Test). CRP und Fibrinogen korrelierten signifikant bei allen Patienten (p=0,001, Spearman-Korrelationskoeffizient r=0,28, n=134).
Patienten mit INS, TIA und ICB ohne manifesten Infekt initial und im Verlauf zeigen bei Aufnahme keine erhöhten und signifikant voneinander verschiedenen Werte der gängigen Entzündungsparameter CRP, Fibrinogen im Serum sowie Leukozytenzahl und S/L-Ratio im Blutbild.