Zentralbl Chir 2004; 129(1): 4-9
DOI: 10.1055/s-2004-44875
Originalarbeiten und Übersichten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Möglichkeiten zur Ablaufoptimierung im OP - Prozessanalyse der Wechselzeiten in einem OP der Maximalversorgung

Possibilities in Improving Patients's Turn-Over Coordination in the OR of an University HospitalR. Isenmann1 , A. Brinkmann2 , D. Henne-Bruns1
  • 1Abteilung für Viszerale- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
  • 2Klinik für Anästhesie, Universitätsklinikum Ulm
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Publication Date:
10 March 2004 (online)

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Zusammenfassung

Zur Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeitsreserven im OP ist es notwendig, die Wechselzeiten zwischen zwei Patienten möglichst kurz zu gestalten. Zur Überprüfung eines möglichen Verbesserungspotenziales wurden die Nahtschnittzeiten (NSZ) in den viszeralchirurgischen OP-Sälen einer Universitätsklinik anhand der im OP-Dokumentationssystem zur Verfügung stehenden Daten und durch prospektive Erfassung der Wechsel-Einzelprozesse untersucht. Die mittlere Dauer der OP-Wechsel schwankte eingriffsabhängig zwischen 44 und 78 Minuten. Die Leerlaufzeit in unserem OP betrug im Mittel 7 Minuten. Die NSZ lässt sich in verschiedene Phase unterteilen, wobei u. a. die Tischrichtzeit, die Rüstzeit des Saales und der Zeitraum zwischen dem Ausschleusen des Vorpatienten und dem Einschleusen des Folgepatienten linear mit ihr korrelieren. Insgesamt ergab sich für unsere OPs ein geschätztes zeitliches Verbesserungspotenzial von etwa 10-15 Minuten, welche pro Wechsel eingespart werden könnten. Auch wenn es fraglich erscheint, ob dadurch die zuverlässige Planung eines zusätzlichen Patienten im Routineprogramm ermöglicht wird, lässt sich durch eine verbesserte Koordination der Einzelprozesse eine Reduktion der vom Personal geleisteten Überstunden, eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und eine zuverlässigere Patientenversorgung erreichen.

Abstract

An efficient Operating Room (OR) management might increase the cost-effectiveness of an OR. For this purpose, we have evaluated the coordination and the times of the solitary processes that are involved in the patient turnover. The mean time between skin suture of the preceeding patient and incision of the following patient (SI-time) was, depending on the type of operation, between 44 and 78 minutes. Mean empty-room time (ERT) was 7 minutes. SI-times depended on various factors, including the times necessary to discharge the preceeding patient from the OR and the times necessary for induction of anesthesia or for preparation of the OR. Altogether, our data provide evidence for the fact, that optimisation of the patients turnover can decrease SI-times between 10-15 minutes. Although this period appears too short to reliably allow an additional scheduled operation during regular working hours, an improved coordination may result in reduced overtimes of the OR-staff and thus should increase staff satisfaction.